Alternativen zum Plastikhalm: Der beste Trinkhalm ist - keiner.

NoStraw Shop – NO STRAW is the best straw

Glasstrohhalme

© Anna Mandel / DEEPWAVE

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DEEPWAVE hat jetzt einen Shop – trotzdem verkaufen wir nichts.

Wie das funktioniert?

Im NoStraw Shop könnt ihr nämlich KEINE Strohhalme kaufen – und unterstützt damit unsere Arbeit zum Thema Einwegplastik. Auf diese Problematik machen wir schon seit Jahrzehnten aufmerksam: auf die Auswirkungen auf die Meere und ihre Bewohner, sowie Strategien zur Vermeidung und politische Maßnahmen. Mit unserer BLUE STRAW Kampagne haben wir 2016 die Google Impact Challenge gewonnen.

Unsere NO STRAWS gibt es in verschiedenen Packungsgrößen für verschiedene Anlässe: kleinere Packungen für den eigenen Haushalt, den Kindergeburtstag oder ein Sommerfest, bis hin zu größeren Packungen für das Office Start Up, den Coworking Space oder ganz besondere Anlässe wie eine Hochzeit oder ein Festival. Und das heißt nichts anderes, als dass ihr uns je nach euren Möglichkeiten in unterschiedlichen Dimensionen unterstützt. Umso mehr wir in unsere Aufklärungsarbeit investieren können und gemeinsam mit anderen NGOs an einem Strang ziehen, umso weniger Einwegplastik wird in unseren Weltmeeren zirkulieren.

Rein technisch gesehen kauft ihr also im NoStraw Shop nichts, sondern unterstützt unsere unabhängige Arbeit mit einer Spende. Und bekommt bei einer „Packungsgröße“ über 300 € natürlich auch eine Spendenbescheinigung. Steht alles im Shop.

Und wenn sich ein Strohhalm nicht vermeiden lässt, solche Situationen gibt es ja, dann findet ihr in unserer Trinkhalm-Vergleichstabelle gute, nachhaltige Alternativen – unser Team nutzt am liebsten Glas- oder Bambushalme.

Bereit zu handeln? Fünf Bücher zum Anpacken

Edit (14.03.2023): Wenn euch die Bücher ausgegangen sind, haben wir einige Empfehlungen für euch. Bestellt diese aber nicht bei den großen Unternehmen, sondern nutzt die Gelegenheit, um eine lokale Buchhandlung ausfindig zu machen – buchhandlung-finden.de und genialokal.de helfen euch dabei. Dort könnt ihr oft auch online bestellen, E-Books erwerben oder telefonisch eine Abholung vereinbaren und so denjenigen Buchhändler:innen helfen, die es eh schon schwer genug haben. Und wer weiß, vielleicht entwickeln sich ja durch Gespräche über gute Bücher Freundschaften, die wir jetzt in dieser Krise brauchen – und danach. Unter hier bestellen haben wir unsere lokale Buchhändlerin verlinkt – stellvertretend für diesen Gedanken.

Nach unser erfolgreichen Aktion „Ozeanbücher“ diesen Sommer, wurden wir von der Buchhandelskooperation MENSCH gefragt, welche Bücher uns bewegen, uns begeistern, zum Staunen bringen und zum Handeln anregen. Die persönlichen Empfehlungen unseres Teams findet ihr hier.

1. Zehn Kinderbücher, die uns für die Meere begeistern
2. Zwölf Bücher für die Ozeane – Staunen und kritisches Nachdenken
3. Bereit zu handeln? Fünf Bücher zum Anpacken

Wer bereits verinnerlicht hat, was auf dem Spiel steht, wenn wir uns nicht verändern, der fragt sich: Was kann ich tun? Wie soll ich zu der Veränderung werden, die ich mir wünsche und für notwendig halte?

Eines der von uns ausgesuchten Bücher hat den schönen Untertitel „Was du konkret tun kannst, um den Wahnsinn zu stoppen“. Und genau darum geht es in all den folgenden Empfehlungen: um praktische Anleitungen. Um das, was wir unternehmen können, um uns wieder wie ein achtsamer Gast auf diesem Planeten zu verhalten.

Vier fürs Klima

Petra Pinzler, / Günther Wessel, Droemer Knaur

„Eine einfache Hausaufgabe zwingt die Familie in Vier fürs Klima dazu, ihrem ökologischen Fußabdruck in die Augen zu sehen – und ist der Startschuss für ein Experiment, das die ganze Familie positiv verändern wird und zum Nachahmen anregt. Selbstkritisch, lebensnah und vor allem gut umsetzbar.“

Luisa Münch

Hier findet ihr unsere ausführliche Rezension…

Und jetzt retten wir die Welt

Ilona Koglin / Marek Rohde, Franckh-Kosmos Verlag

„Ein Buch zum Nachschlagen, Nachdenken und Mitmachen auf dem Weg des persönlichen, sozialen und ökologischen Wandels. Neben übersichtlichen Fakten und spannenden Erfahrungsberichten enthält es eine Vielzahl von Aktionen und praktischen Tipps, die jeder in seinem Alltag ausprobieren kann – so lässt sich abwechslungsreich herausfinden, was für das eigene Leben funktioniert.“

Luisa Münch

Das Plastiksparbuch

smarticular Verlag

„Welche Arten von Plastik gibt es, ist Kunststoff grundsätzlich schlecht und wie funktioniert eigentlich nachhaltiger Konsum? Auf 422 Seiten randvoll mit Informationen gibt „Das Plastiksparbuch“ Antworten auf Fragen rund um das Thema Plastik und seine Vermeidung. Theoretisch bleibt es aber nur auf den ersten Seiten, denn das Buch verspricht mehr als 300 Alternativen und Ideen, um „der Plastikflut“ zu entkommen – und genau die liefert es auch. Die Hauptrubriken, für die Ideen geliefert werden, sind Wocheneinkauf, Küche, Ernährung, Körperpflege, Haushalt, Wäsche waschen, Kinder und Unterwegs. Und damit ist ein riesiger Bereich unseres alltäglichen Lebens abgedeckt.

Aber wie klappt es nun mit dem Plastiksparen? Zu Beginn jedes dieser Kapitels liefert das Buch eine Übersicht kleiner Schritte, die eine große Wirkung haben. Der Stoffbeutel beim Einkaufen etwa oder Glasgefäße zum Einfrieren in der Küche. Und dann folgen Leserstimmen, DIY-Vorschläge (man kann aus einem alten T-Shirt ganz einfach einen Einkaufsbeutel machen!) und Tipps über Tipps – manche davon klein und einfach umsetzbar, andere aufwendiger. Für mich ist „Das Plastiksparbuch“ DAS Nachschlagewerk rund um die Vermeidung von Plastik im Alltag. Es gibt so viele umfassende Ideen, mit denen man wirklich zu jedem Lebensbereich Inspiration findet und richtig Lust aufs Ausprobieren bekommt. Für mich eines der Bücher, das in jedem Bücherregal einen Platz finden sollte!“

Luisa Münch

#Einfach plastikfrei leben

Charlotte Schüler, Südwest Verlag

„Mit ihrem Einzug in die erste eigene Wohnung hat sich Bloggerin und Influencerin Charlotte Schüler für ein plastikfreies Leben entschieden. Wie genau das gelingt, zeigt sie in ihrem Buch #Einfach plastikfrei leben. Was ich beim Lesen besonders mag ist der positive Umgang der Autorin mit dem Thema. Denn statt mit erhobenem Zeigefinger gibt sie Tipps, die gut umzusetzen sind und betont, dass man auch plastikfrei bei weitem nicht auf alles verzichten muss. So nimmt sie viel Druck aus dem großen Ziel, das eigene Leben plastikfrei zu gestalten und macht das Vorhaben damit viel unbeschwerter. Denn auch, wenn es irgendwo mal Ausnahmen gibt, zeigt sie, dass das nicht dramatisch sein muss – denn am Ende kommt es darauf an, so wenig Plastik wie möglich zu verbrauchen. Gleichzeitig setzt sie sich auch kritisch mit Themen auseinander, wie etwa der Alternative Bioplastik, und erklärt anschaulich, was es mit solchen Alternativen eigentlich auf sich hat.

In den vier Schritten zum plastikfreien Leben stecken neben den vielen Tipps auch Do-it-yourself-Anleitungen, die man ganz einfach ausprobieren kann. Und plötzlich wird klar: So schwer ist es eigentlich gar nicht, ein Bienenwachstuch, Zahnpasta oder Reinigungsmittel selbst herzustellen. Was ich an Schülers Buch außerdem mag ist die liebevolle Gestaltung – von außen wie von innen. Man spürt, dass das Thema der Autorin wirklich am Herzen liegt und sie an andere weitergeben will, welche Ansätze in ihrem eigenen Alltag funktionieren.“

Luisa Münch

Schluss. Mit. Plastik.

Martin Dorey, Heyne, Wilhelm Verlag

“ ‚Hast du mal zwei Minuten? Natürlich hast du die.‘ Allein mit diesem Satz hatte mich Martin Dorey schon. Denn in seinem Buch geht es genau darum: Mit kleinen Schritten, die gerade einmal zwei Minuten dauern, etwas gegen den Plastikwahnsinn zu unternehmen.

Zu Beginn war ich zugegeben skeptisch, ob Zwei-Minuten-Lösungen tatsächlich helfen können, alltägliche Gewohnheiten zu verändern. Aber nachdem ich „Schluss. Mit. Plastik.“ gelesen hatte, war mir klar: das können sie. Dorey erklärt in seinem Buch zunächst, warum wir eigentlich auf Plastik verzichten sollten, woher das viele Plastik im Meer kommt und welche Alternativen es zu diesem Material gibt. Die Infos sind kurzweilig und leicht verständlich aufbereitet, und mit den vielen Fakten wird die Tragweite unsere Plastikproblems richtig deutlich.

Die Zwei-Minuten-Lösungen sind unterteilt in Bereiche wie Zuhause, am Arbeitsplatz oder für Kinder und bieten ganz einfache Anregungen und Tipps für den eigenen Alltag. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerade beginnt, sich mit dem Thema Plastikmüllvermeidung auseinanderzusetzen. Statt von heute auf morgen das ganze Leben auf den Kopf stellen zu müssen, gelingt es mit den kleinen Lösungen, Stück für Stück Gewohnheiten zu ändern und so immer mehr für die Umwelt zu tun.“

Luisa Münch

Refill: Leitungswasser ist Trinkwasser!

Ein Stabel von "Refill Sation" Aufkleber auf einem Holzhintergrund. In der Mitte des runden, blauen Aufklebers befindet sich ein großer Wassertropfen. Unter ihm befindet sich der Text: Kostenfrei Trinkwasser/Free Tap Water

© Refill Deutschland

Leitungswasser ist Trinkwasser! Leider werden auch in Deutschland noch immer Tonnen von Wasserplastikflaschen verkauft und das obwohl das deutsche Leitungswasser gesund und trinkbar ist. Außerdem hat es eine wesentlich bessere CO2-Bilanz und ist auch preiswerter als gekauftes Wasser.
Darum sind schon viele Menschen auf Mehrweg-Trinkflaschen für unterwegs umgestiegen. Trotzdem kommt es dabei vor, dass die Flasche nach einem langen Tag in der Stadt leer wird und man keine Möglichkeit hat, diese wieder aufzufüllen. Zwar könnte man sicher in einem Geschäft oder Café nachfragen, ob man nicht schnell die Flasche am Wasserhahn auffüllen könnte, doch die meisten von uns trauen sich genau das nicht. Also hat die ehrenamtliche und nicht kommerzielle Organisation Refill die perfekte Lösung entwickelt. In Hamburg gegründet und nun in ganz Deutschland.

Es funktioniert ganz einfach: Geschäfte, Cafés, Restaurants, Kirchen, Gemeindezentren und öffentliche Orte jeder Art können Teil der Refill-Bewegung werden. Alles was das Geschäft tun muss, ist einen Refill-Aufkleber deutlich anzubringen. Somit wissen Passant:innen, dass sie hier ihre Flasche gerne mit Leitungswasser auffüllen können. Auch gibt es eine Karte, auf der sich Refill-Stationen eintragen können. So könnt ihr auch leicht einsehen, wo ihr in eurer Stadt leicht an frisches Wasser kommt. Bisher gibt es schon über 4700 Stationen deutschlandweit.

Somit ist Refill eine super Initiative gegen die Ressourcenverschwendung, die Plastikverschmutzung und für den Meeresschutz. Zwar lässt sie allein die Einwegflaschen nicht verschwinden, jedoch ist sie ein erster Schritt in diese Richtung. Stephanie Wiermann, die Gründerin von „Refill Deutschland“, sagt:

„Wenn wir es schaffen, dass keine Plastikflaschen mehr gekauft werden und Leitungswasser selbstverständlich ist, sind wir zufrieden und die Refill Bewegung hat sich überflüssig gemacht.“

 

 

 

Upcycling: Biokunststoffbecher aus Orangenschalen

halbe Orange liegt mit dem Fruchtfleisch nach unten auf schwarzer Fläche, nachdem sie gepresst wurde

© Markus Winkler / Unsplash

Für frisch gepressten Orangensaft an Fruchtständen werden häufig Einweg-Plastikbecher benutzt. Eine überraschende Alternative haben Carlo Ratti Associati mit ihrem Prototyp „Feel the Peel“  entwickelt. Die 3,10 Meter hohe Orangensaftpresse, die auf ihrem Dach 1.500 Orangen trägt, produziert nicht nur leckeren Orangensaft, sondern auch ihre eigenen Becher – aus den Schalen der Orangen.
Hier wurde das Upcycling perfektioniert: ein Abfallprodukt wird verwertet und und die Nutzung neuer Plastikbecher gespart.

Die Schalen werden getrocknet, gemahlen und mit Polymilchsäure gemischt. Der dadurch entstehende Biokunststoff wird erhitzt und geschmolzen, sodass ein interner 3D-Drucker einen wiederverwendbaren Becher bilden kann.
Außerdem
arbeiten Associati auch an einer weiteren Möglichkeit, Upcycling zu betreiben: Ihr nächstes Ziel ist es, Kleidung aus alten Orangenschalen herstellen zu können.

Hier könnt ihr euch den gesamten Prozess der Maschine ansehen:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?time_continue=61&v=Bx9missz73A

Quelle: Carlo Ratti Associati auf YouTube

Weitere Informationen zu Feel the Peel findet ihr im Artikel „A New Circular Juice Machine Turns Orange Peels into Bioplastic Cups“ von Laura Staugaitis vom 09.09.2019 in „Colossal“ und bei Carlo Ratti Associati (CRA).

Müll. Was ist das überhaupt? Diese Art des Upcyclings lässt einen darüber nachdenken, was vermeintlich Müll ist und was wir in einer Kreislaufwirtschaft noch weiter verwerten können. Lest dazu auch unseren Text „Müllsammelaktion auf Hamburgs Kanälen„.

Zero Waste in Hamburg: Neue App um Müll zu vermeiden

Eine Hand hält ein weißes Iphone, der Bildschirm zeigt viele verschiedene Apps

© Sara Kurfess / Unsplash

Müll im Alltag zu reduzieren, scheint vielen schwerzufallen und oft wird aus Gemütlichkeit und aufgrund Unwissens erneut zum Coffee-to-go-Becher gegriffen oder zu dem, in Plastik abgepackten Salat. Damit in Hamburg in Zukunft mehr Müll und Einwegverpackungen vermieden werden können, hat die Stadtreinigung Hamburg die App Zero-Waste-Map entwickelt. Sie hilft den Hamburger:innen dabei, Zero-Waste-Hotspots, wie Cafés, die nachhaltige Produkte verwenden, in der Nähe zu finden und hilft mit Tipps und Vorschlägen rund um das Thema Müllvermeidung.

Den Artikel zur App findet ihr auf hamburg.de.

Mehr Informationen zur Reduzierung von Plastikmüll könnt ihr bei unserer Kampagne BLUE STRAW und in unserem Plastic Pollution Blog nachlesen.

Verpackt. Vertrackt. Ver… hoben.

Wie konsumiere ich nachhaltig und welche Verpackungen sind ökologisch vertretbar? Die Antwort ist klar. Wir müssen weniger konsumieren und die beste Verpackung – ist gar keine. Und der ganze Plastikmüll im Meer, ist das unserer? Über diese Fragen und die vielen anderen Mythen des Recyclings schreibt das Hamburger Kollektiv „warenwirtschaft“ in ihrem Newsletter.

Warenwirtschaft

Leute, ihr macht euch kein Bild, wie lang dieser Text schon mal war. Das Krieg und Frieden unter den Newslettern. Ein paar kleine Handreichungen zum Verpackungs-Kauf- und Recyclingverhalten wollten wir geben, nichts weiter – aber die Materie ist so kompliziert, die Informationen dazu so widersprüchlich und die Ergebnisse oftmals so wenig intuitiv, das man fast unweigerlich vom Hundertsten ins Tausendste und Zehntausendste dabei kommt. Und was dabei rausgekommen ist, ist niemandem, der neben Newsletterlektüre noch andere Pläne im Leben hat, guten Gewissens zuzumuten gewesen.

Hier jetzt die radikal gekürzte Version, die nach viel hin und her ihren Frieden damit gemacht hat, dass sie kaum endgültige Antworten geben kann. Und selbst die ist noch elend lang.

Wer sich nicht durch die ganze Herleitung lesen mag, kann einmal ganz unten nach den konkreten Handreichungen für verbessertes Verpackungskonsumverhalten schauen; da untendrunter steht dann auch wie immer, was es alles so an neuen Produkten bei uns gibt und so. Na da unten halt. Man kann es von hier oben nur an besonders klaren Tagen deutlich erkennen, wegen der großen Entfernung.

Warum haben wir keine Abfüllstationen?
Die meisten Ideen, die wir dazu haben, scheitern an unserem für einen so kleinen Laden unverhältnismäßig großen Warendurchsatz. Alle Produkte, die man in großen Mengen verkauft und bei denen man also viel Verpackung durch Unverpackung einsparen könnte, verkaufen wir in so großen Mengen, dass es unseres Wissens bisher keine Abfüllstationen gibt, bei denen nicht quasi den ganzen Tag eine von uns danebenstehen und auffüllen müsste. Bei anderen Produkten wiederum, die wir weniger verkaufen, stünden Aufwand, und Platzbedarf in keinem guten Verhältnis zum ökologischen Gewinn. […]

Einkaufstüten aus Hummerschalen

Das britische Start-up-Unternehmen „Shellworks“ produziert Kunststoffprodukte wie zum Beispiel Blumentöpfe und Einkaufstüten aus den Chitinpanzern von Krustentieren, die in Restaurants übrig bleiben und normalerweise entsorgt werden. In Kooperation mit einer Restaurantkette aus London, in der jährlich 375 Tonnen „Hummerreste“ anfallen, kann das Unternehmen pro Jahr etwa 7,5 Millionen Einkaufstüten herstellen, die nach der Benutzung als Dünger verwendet werden können. Eigentlich ist es absurd, dass diese Meerestiere jetzt unsere Plastiktüten ersetzten. Hummer, Garnelen und andere Krebstiere werden trotzdem noch in so hohen Mengen konsumiert, sodass die „Abfallprodukte“ dieser Lebewesen zumindest genutzt und nicht weggeworfen werden sollten.

Weitere Informationen findet ihr dem Video von ZEIT ONLINE: https://www.zeit.de/video/2019-04/6021666785001/plastik-einkaufstueten-aus-hummerschalen

Shellworks: https://www.theshellworks.com/

 

 

 

 

Gute Vorsätze für 2019 in amerikanischen Gemeinden

Einweg-Plastik an der Meeresoberfläche mit zwei kleinen Fischen

© Naja Bertolt Jensen / Unsplash

In Kalifornien haben einige Gemeinden verschiedene Resolutionen und Gesetze auf den Weg gebracht, um dem Plastikproblem Herr zu werden. In Städten um Monterey Bay wurden neue Verfügungen erlassen, die Einwegplastik in Restaurants weitestgehend durch kompostierbares oder recyclebares Material ersetzen sollen. Plastiktrinkhalme werden nach dem neuen Gesetz in Restaurants, Cafés und Bars generell nicht mehr erlaubt sein, außer wenn der Gebrauch zum Beispiel aus medizinischen Gründen erforderlich ist. Auch in Hotels sollen kleine Einwegfläschchen mit Shampoo und Duschgel durch größere Flaschen für den Mehrfachgebrauch bis 2020 ersetzt werden.

Dies mag wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen, aber jede dieser Aktionen, ob von kleinen Gruppen, wie Schulen oder KiTas, oder in einem größeren Umfang auf lokaler oder regionaler Ebene, hat eine Wirkung. Zum einen vermindern sie den Eintrag von Plastik in unsere Ozeane, zum anderen stärken sie das allgemeine Umweltbewusstsein. Auf längere Sicht, und das ist eine nicht zu unterschätzende Auswirkung der Gesamtheit der Plastik-frei-Initiativen, erhöhen sie das Bewusstsein für diese Problematik in Industrie und Politik, und machen so Druck, endlich auch auf nationaler und globaler Ebene Lösungen für die immer weiter wachsende Plastikflut in unseren Ozeanen zu finden.

Den gesamten Artikel Ringing in the New Year with resolutions to cut plastic von Kera Abraham Panni vom 01.01.2019 findet ihr im Newsletter des Monterey Bay Aquarium.

Auch in der EU besteht noch Handlungsbedarf, da das EU-Einwegplastikverbot zu kurz greift. Wie wir als Verbraucher:inen Plastikprodukte vermeiden können, erklären wir in dem Blogbeitrag Alternativen zum Plastikstrohhalm.

Alternativen zum Plastikstrohhalm

macceroni von oben in Gefäß

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Hier findet ihr eine Liste von diversen Alternativen zum Strohhalm aus Plastik (der eigentlich Trinkhalm heißt) mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen.

Der beste Strohhalm ist gar keiner!

Wiederverwendbare Alternativen
Trinkhalme aus Glas sind angenehm im Gebrauch, spülmaschinengeeignet und durch ihre glatte Oberfläche gut zu reinigen und besonders hygienisch. Im Gastrobereich gibt es allerdings noch keine Vorrichtungen, die ein leichtes, schnelles Reinigen ermöglichen. Sie eignen sich für  Heiß- und Kaltgetränke und haben keinen Eigengeschmack.
Die Halme sind aus bruchsicherem Laborglas, das selbst bei einem Sturz zu Boden nicht zerbricht, und werden mit Hülle und Reinigungsbürstchen angeboten, die es ermöglichen, sie auch unterwegs zu nutzen. Das Glas darf jedoch nicht im normalen Altglascontainer entsorgt werden, sondern muss einem speziellen Entsorger für hitzebeständiges Laborglas zugeführt werden.

Trinkhalme aus Edelstahl sind eine umweltfreundliche Alternative mit langer Lebensdauer und recycelbar, allerdings nicht geeignet für Heißgetränke, da Verbrühungsgefahr. Sie sind generell gut in der Gastrobranche verwendbar, auch wenn bemängelt wird, dass man nicht so gut sehen kann, ob alle Rückstände durch die Spülmaschine entfernt wurden, weil sie nicht durchsichtig sind. Außerdem werden sie nicht von allen Benutzern als geschmacksneutral empfunden und bei Menschen mit Beeinträchtigungen (wozu auch starke Alkoholisierung zählt) besteht die Gefahr der Selbstverletzung.

Eine weitere Alternative ist der Bambushalm, dessen Material von Natur aus antibakteriell ist. Da Bambus Flüssigkeiten gut aufnimmt, ist dieser Trinkhalm etwas schwerer zu reinigen und daher für den Gastrobereich in Deutschland nicht zugelassen, für den Hausgebrauch aber gut geeignet, wenn man sich an seinen Eigengeschmack gewöhnt hat.  Er ist nur schwer kompostierbar, dafür bruchsicher. Außerdem sind die Anbaumethoden in Betracht zu ziehen und der negative ökologische Footprint aufgrund des Transports aus Asien.

Halme aus sogenannten Biokunststoffen (biobasierte Kunststoffe) werden von uns nicht empfohlen. Sie ähneln zu sehr Plastik und verhindern so ein Umdenken. Ebenso ist die Bezeichnung „bio“ irreführend, die nichts mit der Lebensmittelkennzeichnung zu tun hat, sondern auf das natürliche Ausgangsmaterial hinweist, das meist Maisstärke ist. Und insofern dieser Mais Genmais aus den USA ist, sind sie ein No-Go für uns. Außerdem sind sie weder wirklich kompostierbar, da sie dies nur in idustriellen Anlagen wären, die dafür aber in Deutschland nicht zur Verfügung stehen, noch wirklich recycelbar, da die Scanner der Recyclinganlagen sie als Kunststoff aussortieren und so der Verbrennung zuführen.

Nicht wiederverwendbare Alternativen
Unser Favorit, falls es nicht ohne Trinkhalm zu gehen scheint: die Nudel!
Maccaroni in allen möglichen Stärken gibt es überall, wenn der Hartweizenanteil hoch ist, halten sie lange in der Flüssigkeit, und wenn sie dann doch aufweichen, kann man sie essen, was nicht nur Kinder gut finden.

Die  klassische Alternative ist der Strohhalm aus Stroh, aus dem Material, das ihm den Namen gegeben hat und aus dem er seit seiner Erfindung war, bis er vor einigen Jahrzehnten durch das vermeintlich günstigere Material Plastik ersetzt wurde. Heute wird wieder Roggenstroh in biologischer Qualität angebaut, das sich für die Verwendung als Trinkhalm eignet.  Der Strohstrohhalm ist kompostierbar, in Maßen für Heißgetränke und Smoothies geeignet und – neben der Pastavariante – die ökologischste Alternative in Situationen, in denen auf Wegwerfware nicht verzichtet werden will.

Die bereits bekannten Papierhalme eignen sich nur für Kaltgetränke. Sie werden im besten Fall aus recyceltem Papier hergestellt, sind allerdings meist bedruckt oder beschichtet, was eine Zuführung zum Recyclingkreislauf fragwürdig macht.

Neu im experimentellen Bereich sind bienenwachsbeschichtete Halme aus Raps und aus Apfeltrester.

Quellen:

nachhaltig-sein.info/lebensweise/alternativen-plastik-strohhalm-vergleich-nachhaltigkeit

https://www.halm.co/de/wiederverwendbare-strohhalme-im-vergleich

https://www.bambus-freunde.de/trinkhalme-aus-plastik-warum-du-keine-mehr-benutzen-solltest/

http://www.bbc.com/news/uk-43169004

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