Auf der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten internationalen Tagung „Progress in Marine Conservation 2023: How to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ haben sich rund 200...
von Elke Körner, DEEPWAVE
Mit unserer Segelyacht Tordas waren wir im Sommer 2018 an den Küsten Irlands und Schottlands unterwegs. Dort laufen wir auch oft Inseln und Küstenabschnitte an, die von Land aus nicht erreichbar sind. Einsam und wild stellen wir sie uns deshalb vor, wenn wir als einziges Boot vor Anker gehen. Doch selbst in den verborgensten Winkeln hinterlässt der Mensch Spuren. 8 Millionen Tonnen Plastikmüll landen jährlich neu im Meer und 80 Millionen Tonnen Müll sind bereits darin. Eine schier unvorstellbare Zahl, die sich in Form von Netzresten, Plastikkanistern, Flaschen, Flipflops, Arbeitshandschuhen, Bojen, materialisiert, die die Ufer und Klippen säumen.
Egal wo wir sind, sammeln wir den Müll. Wenn wir ihn nicht mitnehmen können, bauen wir Müllberge, die von nahegelegenen bewohnten Küsten gesehen werden können. Was wir tragen können, nehmen wir mit und versuchen es zu entsorgen.
In Irland konnten wir das Gesammelte nicht einfach enstorgen: Wir mussten dafür eigens einen Müllbeutel kaufen! An der Westküste von Irland ist uns auch regelmäßig auf dem Wasser Plastikmüll begegnet. In Meeresarmen, wie dem River Lee sammeln sich mitunter Berge von Plastikflaschen in geschützten Bereichen. Fehlendes Pfandsystem, privatwirtschaftlich organisierte Müllentsorgung, schlechtes Trinkwasser, die Ursachen sind vielfältig.
Schön, wenn wir dann sehen, dass es auch anders geht – mit kleinen Initiativen vor Ort. In Nord Schottland beispielsweise fanden wir auf South Walls, einem der dünn besiedelten Eilande der Orkney Inseln, die Intitiative „Bring three pieces“ mit eigens dafür bereitgestelltem Müllcontainer. Wir haben uns erlaubt ein wenig mehr zu sammeln.
Ein weiteres positives Beispiel begegnete uns auf Lundy am Bristol Kanal. Dort fanden wir einen Aufsteller der Kampagen #2minutebeachclean mit Tütenvorrat und Teleskopgreifern zum Müllsammeln plus Informationstafel.
Besonders schön ist es, Wassersportlern zu begegnen, die ebenfalls Müll sammeln und an Bord versuchen wenig Plastikprodukte zu verwenden.
Gibt es ein Fazit? Eines sicher, dass kleine, lokale Initiativen einen wertvollen Beitrag zur Wahrnehmung leisten und jede noch so kleine Aktion helfen kann. Jede*r kann etwas tun, damit unser Ozean wieder blauer wird.
Elke Körner für DEEPWAVE
Auf unserer Seite findet ihr weitere Informationen zum Thema Meer und Müll:
Was hat die EU vor gegen die Plastikvermüllung zu unternehmen?
Bundesregierung will internationales Exportverbot für unsortierten Plastikmüll
Ein Video zu Plastikmüll im Meer: So könnten unsere Ozeane gereinigt werden
uvm.