Überschrift "The Deep Sea, Made with love by Neal Agarwal". Der animierte Hintergrund zeigt Meer und Horizont

© Neal Agarwal

Der Mount Everest ist mit einer Höhe von fast 9.000 Metern der höchste Berg der Welt. Im Vergleich dazu liegt der tiefste Punkt im Ozean, der Mariannengraben, 11.000 Meter unter der Wasseroberfläche. Solch enorme Tiefen sind kaum vorstellbar – vor allem, wenn man bedenkt, dass wir schon für einen 18 Meter tiefen Tauchgang einen Tauchschein benötigen. Selbst der Weltrekord im Gerätetauchen von 332 Metern kann im Vergleich zur Tiefe der Meere nur belächelt werden.

Die Tiefsee ist für uns kaum greifbar, da sie auf den ersten Blick so wenig mit unserem Leben an Land zu tun hat. Doch sie spielt eine wichtige Rolle für das globale Klimagleichgewicht und ist ein großer CO2-Speicher. Um uns diese unbekannte Welt näher zu bringen, hat sich Künstler Neal Agarwal etwas Besonderes ausgedacht.

Seine Webseite zum Thema Meere besteht aus einem Tiefenprofil des Ozeans. Durch einfaches Scrollen kann in die unendlichen Weiten des Meeres abgetaucht werden. Auf dem Weg bis ganz nach unten begegnen uns viele Lebewesen, die in entsprechenden Tiefen anzutreffen sind. So gelingt es Neal Agarwal die tatsächliche Tiefe der Ozeane anschaulich zu vermitteln. Es dauert nämlich eine Weile, bis man am tiefsten Punkt ankommt.

Je weiter man scrollt, desto dunkler wird es. Schon ab 200 Metern beginnt die aphotische Zone, zu der kein Tageslicht mehr vordringt und somit keine Photosynthese stattfinden kann. Dennoch trifft man hier mehr Lebewesen an, als viele erwarten würden. Der aus „Findet Nemo“ bekannte Tiefsee-Anglerfisch hält sich im Vergleich zu seinen Tiefseekollegen in seichtem Gewässer von 300 bis 4.000 Metern auf. Der Blobfisch mit einem Körper aus gallertartiger, weicher Masse „blobt“ and Land schlichtweg auf, weil er lediglich auf die extremen Druckverhältnisse der Tiefsee angepasst ist. Auch der Gespensterfisch macht seinem Namen alle Ehre. Seine Kopfoberseite ist transparent. Seine Augen – die wider Erwarten nicht die beiden schwarzen Punkte oberhalb seines Mauls sind – liegen im Kopf und zeigen nach oben.

Obwohl Neal Agarwal einige Tiefseewesen darstellt, handelt es sich bei den dargestellten Organismen nur um einen Bruchteil. Eben weil die Tiefsee so unergründlich und weit ist, bleibt sie weitestgehend unerforscht. Wir wissen heute z. B. mehr über den Mond als über die Tiefsee.

Wer auch mal kurz in die Tiefen der Meere abtauchen möchte, findet „The Deep Sea“ auf der Webseite des Künstlers.

//