Forschende des Alfred-Wegener Instituts stehen in roten Schneeanzügen auf dem Eis und neben Proben


© Alfred-Wegener-Institut / Michael Gutsche (CC-BY 4.0)

Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland sorgen nicht nur in der Zivilbevölkerung für massive Einschränkungen und Ängste, auch die Wissenschaft ist von der Situation betroffen. Da viele Forschungsprojekte international operieren, und demnach auch russische Universitäten und Institutionen beteiligt sind, müssen diese nun unterbrochen werden.

Auch das Alfred-Wegener-Institut kann sein Langzeitprojekt über das Abschmelzen des Permafrosts in Sibirien aktuell nicht fortsetzen. Beobachtungsreihen, die wichtige Erkenntnisse über die Folgen der Klimakrise in der sibirischen Arktis bringen, müssen ausgesetzt werden. AWI-Direktorin Antje Boetius bedauert das Aussetzen des Projekts, denn besonders bei Klima- und Umweltdaten ist eine internationale Zusammenarbeit besonders wichtig, da die Klimakrise vor keiner Grenze halt macht. Neben der Polar- und Klimaforschung müssen auch in anderen Bereichen, vor allem in der Raumfahrt, Projekte unterbrochen oder gestoppt werden.

Durch bestimmte Regelungen des deutschen Forschungsministeriums und dem Auswärtigen Amt dürfen allerdings einzelne Forschungsprojekte fortgesetzt, und Publikationen mit russischer Beteiligung veröffentlicht werden. Antje Boetius begrüßt dies, denn „der Boykott richtet sich gegen das Regime und seine Institutionen, nicht gegen die Zivilgesellschaft und damit auch nicht gegen russische Forschende.“

Den zugehörigen Artikel „Sanktionen stoppen Forschungsprojekte mit russischen Partnern“ vom 22.03.2022 findet ihr bei DerStandard.

Ein großes Projekt des AWI, die Mosaic-Expedition in der Arktis, ist inzwischen abgeschlossen. Mehr darüber erfahrt ihr in unserem Forschungsblog.

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