Good News
Das Meer und seine Bewohner geraten immer mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft.
Nachrichten über unseren Umgang mit den Meeren sind oft erschreckend, aber es gibt auch Lichtblicke, die Ansporn sind, umzudenken.
Wie Treibhausgase wieder aus der Luft verschwinden
Die Schweizer Firma „Climeworks AG“ bietet Getränkefirmen aus der Luft gefiltertes CO2 an. Durch die speziellen Anlagen von Climeworks sollen die Treibhausgase aus der Luft eingefangen und dann in einem separaten Behälter gespeichert werden. Die Methode von Climeworks ist sehr kostenspielig: eine Tonne CO2 kostet aktuell etwa 500 Euro, im Vergleich dazu kostet im Europäischen Emissionshandel das Recht, eine Tonne Treibhausgase in die Atmosphäre zu blasen aktuell ca. 20 Euro – allerdings mit steigender Tendenz. Diese sogenannten negativen Emissionen, also die Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre, stehen schon seit einigen Jahren im Fokus der Klimawissenschaftler:innen. Das 1,5-Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, ist laut diversen Klimamodellen auch nur durch Maßnahmen wie diese möglich. Trotzdem dürfen natürliche Maßnahmen, wie die Aufforstung von Wäldern, Mangroven und Seegraswiesen und ein Stopp der (Regen)Waldrodung, nicht zu kurz kommen.
Den Artikel „Wie Treibhausgase wieder aus der Luft verschwinden“ von Georg Ehring vom 13.12.2018 findet ihr beim Deutschlandfunk.
Eine andere, auch umstrittene Möglichkeit um Treibhausgase zu speichern, ist eine unterirdische Speicherung, zum Beispiel unter der Nordsee. Mehr darüber könnt ihr in unserem Klima- und Forschungsblog nachlesen.
Nordamerika treibt CO₂-Steuer voran
Nachdem Kanada bereits Steuern auf den Ausstoß von Treibhausgasen eingeführt hat, sollen die Vereinigten Staaten nun folgen. Immer mehr Politiker:innen, Wissenschaftler:innen, Ökonom:innen und auch Konzerne unterstützen den Gesetzesentwurf „Energy Innovation and Carbon Dividend Act“, der vorsieht, dass die Einnahmen durch die CO2-Steuer an die Bürger:innen zurückgegeben werden. Dies würde effizient und schnell zu einer sozialverträglichen Reduzierung der Treibhausgasemissionen führen. Allerdings gibt es kaum Hoffnung, dass sich die Idee der CO2-Steuer in den USA durchsetzt, denn viele Demokraten befürworten einen „Green New Deal“ und ein Teil der Republikaner sieht den Klimawandel nicht als eine große Bedrohung.
Den Artikel Nordamerika treibt CO2-Steuer voran von Benjamin von Brackel vom 27.02.2019 findet ihr beim Klimareporter°.
Auch Deutschland muss konsequent CO2 reduzieren. Eine von Fridays For Future in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass Deutschland schon 2035 kein CO2 mehr ausstoßen darf. Weitere Informationen hierzu findet ihr in unserem Blogbeitrag „Deutschland müsste schon in 15 Jahren CO2-frei sein„.
Um die Klimaziele zu erreichen, setzen einige Unternehmen auch auf Innovationen. So zum Beispiel Climeworks AG, die CO2 aus der Luft filtern und verkaufen will.
Rendsburger Schule spendet für DEEPWAVE
Die Schülersprecher Jorik Gander und Theresa Siebmann, Anna Groß (DEEPWAVE e.V.), Martina Jürgensen (Förderverein krebskranke Kinder und Jugendliche) sowie die Schülersprecher Martha Gersteuer und Marius Dick (von links) © shz.de vom 22.01.2019 – Fotograf: Horst Becker
Am 22.11.2018 hat uns die Herderschule in Rendsburg eingeladen, um einen Vortrag über die Meere und unsere Arbeit als Meeresschutzorganisation zu halten. Im Rahmen eines Weihnachtsbasars haben die Schüler und Schülerinnen der Herderschule ganze 5700 Euro gesammelt und sich entschieden, die Hälfte des Geldes DEEPWAVE e.V. zu spenden. Die andere Hälfte kommt dem Förderverein für krebskranke Kinder und Jugendliche zugute.
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, die für uns gespendet haben. Insbesondere danken wir allen Schüler und Schülerinnen, die sich so engagiert um die Organisation des Weihnachtsbasars gekümmert haben und mit ihren Ideen dafür gesorgt haben, dass diese hohe Spendensumme überhaupt zustandekommen konnte. Vor allem aber hat uns ihre Entscheidung berührt, das gesammelte Geld für den Schutz der Meere einzusetzen.
Gute Vorsätze für 2019 in amerikanischen Gemeinden
In Kalifornien haben einige Gemeinden verschiedene Resolutionen und Gesetze auf den Weg gebracht, um dem Plastikproblem Herr zu werden. In Städten um Monterey Bay wurden neue Verfügungen erlassen, die Einwegplastik in Restaurants weitestgehend durch kompostierbares oder recyclebares Material ersetzen sollen. Plastiktrinkhalme werden nach dem neuen Gesetz in Restaurants, Cafés und Bars generell nicht mehr erlaubt sein, außer wenn der Gebrauch zum Beispiel aus medizinischen Gründen erforderlich ist. Auch in Hotels sollen kleine Einwegfläschchen mit Shampoo und Duschgel durch größere Flaschen für den Mehrfachgebrauch bis 2020 ersetzt werden.
Dies mag wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen, aber jede dieser Aktionen, ob von kleinen Gruppen, wie Schulen oder KiTas, oder in einem größeren Umfang auf lokaler oder regionaler Ebene, hat eine Wirkung. Zum einen vermindern sie den Eintrag von Plastik in unsere Ozeane, zum anderen stärken sie das allgemeine Umweltbewusstsein. Auf längere Sicht, und das ist eine nicht zu unterschätzende Auswirkung der Gesamtheit der Plastik-frei-Initiativen, erhöhen sie das Bewusstsein für diese Problematik in Industrie und Politik, und machen so Druck, endlich auch auf nationaler und globaler Ebene Lösungen für die immer weiter wachsende Plastikflut in unseren Ozeanen zu finden.
Den gesamten Artikel Ringing in the New Year with resolutions to cut plastic von Kera Abraham Panni vom 01.01.2019 findet ihr im Newsletter des Monterey Bay Aquarium.
Auch in der EU besteht noch Handlungsbedarf, da das EU-Einwegplastikverbot zu kurz greift. Wie wir als Verbraucher:inen Plastikprodukte vermeiden können, erklären wir in dem Blogbeitrag Alternativen zum Plastikstrohhalm.
Juniors Corner: Plastikpiraten sammeln Müll
Das Wissenschaftsjahr 2016 / 2017 behandelte das Thema Meere und Ozeane. Im Rahmen der Citizen-Science-Aktion „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“ sammelten Schulklassen und Jugendgruppen im Herbst 2016 und Frühjahr 2017 unter anderem Müll (Makroplastik wie Plastiktüten, Plastikflaschen und Angelschnüre) und Mikroplastik an deutschen Flüssen und dokumentierten, wo sie ihn gefunden haben. Dabei wendeten sie wissenschaftliche Methoden an, die gewonnenen Daten werden von der Kieler Forschungswerkstatt ausgewertet. Auch zehn britische Schulklassen reisten nach Deutschland und nahmen zusammen mit ihren Partnerschulen an bilingualen Expeditionen teil.
Den Artikel „Daten sammeln für die Wissenschaft„, der auf diese Aktion rückblickt, findet ihr auf der Seite des Wissenschaftsjahres 2016/17.
UPDATE: Plastic Pirates – Go Europe!
Am 15. September 2020 startet die länderübergreifende Citizen-Science-Aktion „Plastic Pirates – Go Europe!“. Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren aus Deutschland, Portugal und Slowenien werden dabei selbst zu Forschenden und gehen dem Plastikmüll in Flüssen und Gewässern auf die Spur. Die Aktionsmaterialien sind ab sofort kostenfrei bestellbar.
Weitere Informationen findet ihr in unserem Blogbeitrag Plastic Pirates – Go Europe!, auf der neuen Webseite der Plastic Pirates und in den zugehörigen Erklärfilmen.
EU-Parlament stimmt für Verbot von Wegwerf-Plastikprodukten
Die neuste Pressemitteilung der EU zum Thema Verbot von Einwegplastikverpackungen ist gerade veröffentlich worden. Darin ist zu lesen, dass das EU Parlament nun den von der Kommission eingereichten Vorschlag zur Reduzierung von Einwegplastik angenommen hat. Dies ist tatsächlich ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, um weitere Verschmutzung der Meere zu verhindern. Aber ein Grund in Jubelschreie auszubrechen, ist es mit Sicherheit nicht. Zum einen beinhaltet die Entscheidung des EU Parlaments noch keine praktischen Konsequenzen. Erst müssen sich noch die EU-Staaten im Ministerrat auf eine gemeinsame Linie zu dem Gesetzesvorschlag einigen. Laut Pressemitteilung würden die neuen Regeln zwei Jahre nach Verabschiedung durch Rat und Parlament in Kraft treten, also voraussichtlich frühestens 2021. Es ist also noch ein langer Weg bis dorthin.
Zum anderen kann man sich fragen, wie effektiv neue Verordnungen sein werden, wenn die Pressemitteilung auch Sätze wie den folgenden bereithält: „Wenn günstige Alternativen zur Verfügung stehen, sollen demnach die zehn Einwegkunststoffprodukte vom Markt genommen werden, die am häufigsten in den Ozeanen landen.“ Und wenn keine geeigneten „günstige Alternativen“ zu beispielsweise Plastiktrinkhalmen zur Verfügung stehen? Darf man dann einfach weiterhin Einweg-Plastiktrinkhalme verwenden, weil die möglichen Alternativen nicht so günstig und praktisch handhabbar sind? Berichterstatterin und Mitglied des Europäischen Parlaments Frédérique Ries äußerte sich zu diesem Thema: „(…) the member states have many options to choose from. It is up to them to choose wisely and up to us to keep pushing for more. “
Dennoch freuen wir uns sehr, dass der Vorschlag der Kommission nun tatsächlich in ein Gesetz münden wird und dass das Thema Meeresschutz inzwischen auch eine Bedeutung auf EU Ebene gewonnen hat. Und auch wir werden auf keinen Fall jetzt die Hände in den Schoß legen, denn durch die Entscheidung des EU Parlaments ist das Plastik-Problem keinesfalls gelöst! Siehe auch unsere BLUE STRAW Kampagne: https://www.deepwave.org/bluestraw-kampagne/
Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.
Pressemitteilungen der EU und weitere Infos findet ihr hier: http://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20181009IPR15501/plastic-oceans-meps-back-eu-ban-on-polluting-throwaway-plastics-by-2021
https://ec.europa.eu/germany/news/20181025-eu-parlament-plastikprodukte-verbot_de
Neue Kooperation in Hamburg mit FCKSTRAWS
Für die Hamburger Clubszene machen die „clubkinder“ und die „greenmusic initiative“ den Anfang: Sie wollen das Hamburger Nachtleben nachhaltiger gestalten mit ihrer Initiative „FCKSTRAWS“ und fangen mit den Plastikstrohhalmen an. DEEPWAVE als Kooperationspartner sorgt für das nötige Wissen.
Hier findet ihr weitere Informationen über die Kampagne:
Deutsche wollen besseren Meeresschutz und keine Genpflanzen
Naturbewusstseinsstudie 2017 von BMU und BfN veröffentlicht
Umfrage belegt: Plastikmüll wird als Bedrohung gesehen, große Unterstützung für Meeresschutzgebiete
Eine große Mehrheit der Deutschen sieht die Vermüllung der Meere durch Plastik als Gefahr für den Naturschutz und unterstützt die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. Die große Mehrheit der mehr als 2.000 Befragten der aktuellen Naturbewusstseinsstudie wünscht sich auch strengere Regeln und Gesetze, damit die Fischerei mehr für den Schutz der Meeresumwelt tut. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sich zudem darauf verlassen können, dass der Handel keine Produkte von bedrohten Fischarten anbietet. Ein Großteil der Bevölkerung spricht sich außerdem für eine Kennzeichnungspflicht von tierischen Produkten aus, die mit gentechnisch manipulierter Nahrung gefüttert wurden. Das sind einige Ergebnisse der alle zwei Jahre erscheinenden Naturbewusstseinsstudie, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, heute in Berlin vorgestellt haben.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Im Kampf gegen den Plastikmüll in unseren Meeren unterstützt uns fast die gesamte Bevölkerung. Die Vermüllung gefährdet Ökosysteme auf dem ganzen Planeten. Wir müssen daher weltweit überflüssiges Plastik vermeiden und den Rest im Kreislauf halten und recyceln. Eine große Mehrheit der Befragten unterstützt zudem Meeresschutzgebiete und strengere Regelungen für die Fischerei zum Schutz der Natur. Auch die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Gentechnik nehme ich sehr ernst. Wir brauchen endlich bundesweit einheitliche Regelungen, um den Anbau von Genpflanzen zu verbieten.“
BfN-Präsidentin Beate Jessel: „Die Bevölkerung in Deutschland gibt uns starke Signale, dass wir uns für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere einsetzen sollen: Neun von zehn Befragten befürworten die Einrichtung von Naturschutzgebieten in Nord- und Ostsee. Wir brauchen derart geschützte Gebiete, in denen Tiere und Pflanzen möglichst ungestört leben können. Die Menschen wissen auch um die Gefährdung dieser Lebensräume durch Abfälle und Schadstoffeinträge. Die Schädigung von Arten und Lebensräumen in den Meeren durch die Fischerei ist ebenfalls sehr stark in ihrem Bewusstsein verankert. Damit besteht in der Bevölkerung Deutschlands ein großer Rückhalt für stringentere Regelungen hin zu einer nachhaltigen Fischerei.“
Zum ersten Mal wurde in der Naturbewusstseinsstudie auch die Einstellung der Deutschen zum Meeresnaturschutz detailliert abgefragt. Die Auswertung zeigt, dass der Bevölkerung der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere ein großes Anliegen ist. So befürwortet eine überwältigende Mehrheit von 94 Prozent der Befragten Naturschutzgebiete in Nord- und Ostsee, 53 Prozent halten solche Gebiete sogar für „sehr wichtig“. Zudem sprechen sich 83 Prozent der Befragten für strengere Regeln und Gesetze aus, damit die Fischerei mehr für den Naturschutz tut, selbst wenn dadurch die Fischpreise steigen. 92 Prozent der Befragten möchten sich darauf verlassen können, dass der Handel keine Fischprodukte von bedrohten Arten anbietet, 90 Prozent befürworten die Kennzeichnung von Fischprodukten aus naturschonender Fischerei. Unter den wahrgenommenen Gefährdungsursachen steht Plastikmüll an erster Stelle, 78 Prozent sehen darin ein „sehr großes Problem“. Erdölverschmutzung (71 Prozent) und radioaktive Abfälle (66 Prozent) folgen dicht darauf.
Gegenüber dem Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft vertritt eine große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland eine skeptische Position: So sprechen sich 79 Prozent der Befragten für ein Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft aus. 93 Prozent sind der Meinung, dass mögliche Auswirkungen auf die Natur immer untersucht werden sollten, wenn Pflanzen gezielt gentechnisch verändert werden. Ebenso sprechen sich 93 Prozent der Befragten dafür aus, Lebensmittel von Tieren, die mit gentechnisch veränderter Nahrung gefüttert werden, im Handel zu kennzeichnen.
Der aktuellen, mittlerweile fünften Naturbewusstseinsstudie liegt eine bundesweite Befragung zugrunde, die zum Jahresende 2017 durchgeführt wurde. Insgesamt 2.065 zufällig ausgewählte Personen aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Alter ab 18 Jahren nahmen an der Studie teil. Die Naturbewusstseinsstudie erfasst die gesellschaftlichen Einstellungen zur Natur und biologischen Vielfalt in Deutschland. Sie stellt aktuelle und empirisch abgesicherte Daten bereit, die für die Naturschutzpolitik, den öffentlichen Diskurs und die Bildungsarbeit wertvolle Grundlagen sind. Die Naturbewusstseinsstudien werden im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz seit 2009 alle zwei Jahre veröffentlicht.
Die Naturbewusstseinsstudie 2017 sowie ein Informationspapier mit wesentlichen Aussagen der Studie stehen zum Download bereit.
Bürgermeister von Lampedusa verbietet Plastik-Einweggeschirr
Auf den sizilianischen Inseln Lampedusa und Linosa sollen zukünftig Plastik-Einweggeschirr und Plastiktüten verboten werden, gab Salvatore Martello, Bürgermeister der Inseln im Rahmen einer Fischerei-Konferenz am 03.Juli 2018 in Palermo bekannt. Dadurch sollen die Menge von Plastikabfällen reduziert und die Mülltrennung auf der Insel vereinfacht werden und vor allem weniger Abfälle im Meer landen, die sich negativ auf die Meeresfauna und dadurch auch auf die Fischerei auswirken. Bis 31. August 2018 soll diese Verordnung durchgesetzt werden. Ihm sei klar, dass dies für die Einwohner, Touristen und Geschäftsleute eine „kleine Revolution“ sei, aber man müsse neue Verhaltensweisen im Einklang mit der Natur und für eine Verbesserung der Lebensqualität erlernen, so Martello. Außerdem sollen Fischer in Kooperation mit den Gemeinden auf See Plastikmüll sammeln und an Land abgeben können.
Kurzzusammenfassung aus dem Italienischen.
Den Originalartikel könnt ihr hier nachlesen:
Meeresumweltsymposium 2018 zeigt positive Entwicklungen auf
Hamburg 22.06.2018
Die Entwicklungen zum Schutz der Meeresumwelt haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gezeigt.
Umweltbelastende Chemikalien haben auf Grund der gesetzlichen Regulierung in Nord- und Ostsee deutlich abgenommen. Einige Substanzen im Bereich der Flammschutzmittel nehmen bereits im Vorfeld des ab 2020 geltenden Verbotes ab. Die präsentierten Untersuchungen zum Verhalten von Seevögeln in der Nähe von Offshore-Windparks fließen in die Konsultationen zum Vorentwurf des Flächenentwicklungsplans für Nord- und Ostsee ein.
Das sind einige Ergebnisse aus dem 28. Meeresumwelt-Symposium in Hamburg. Schwerpunkte waren dieses Jahr Vorhaben zur Erreichung des Nachhaltigkeitsziels 14 „Schutz und Nachhaltige Nutzung der Meere und ihrer Ressourcen“ der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sowie Fragen im Bereich „Schifffahrt und Umwelt“, „Meeresmüll“, „Offshore-Windenergie und Seevögel“ und „Nachhaltige Aquakultur“.
In ihrer Rede zur Eröffnung zeigte die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie und maritime Botschafterin der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO, Monika Breuch-Moritz, auf, dass die internationalen Übereinkommen zum Schutz der Umwelt wirken. „Diese positiven Ergebnisse motivieren die Nutzer der Meere, sich weiter dem Umweltschutz zu verschreiben“, betonte sie vor rund 400 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Umweltschutzverbänden, Politik und Medien. „Gerade beim Kampf gegen Müll im Meer ist es erforderlich, weltweit bei den Hauptbelastungspfaden von Land aus anzusetzen, um möglichst effektiv die Meeresumwelt zu schützen. “ Dies komme auch der dortigen Bevölkerung zugute, erläuterte sie.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Florian Pronold, bezeichnete Meeresschutz als das Bohren dicker Bretter auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Er warnte davor, die gleichen Anforderungen, die in den hochentwickelten Industrienationen umgesetzt werden können, an den Meeresumweltschutz in Entwicklungsländern zu stellen.
Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder betonte die Verantwortung der Nutzer der Meere, so auch der Schifffahrt für deren Schutz. Die Ablösung des Schweröls durch alternative Kraftstoffe, zum Beispiel verflüssigtes Erdgas LNG, sei ein wichtiger Schritt zu einem klimaneutralen Seetransport. Er forderte hierzu eine Innovationsoffensive in Forschung und Entwicklung.
Erste Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen des Verhaltens von Seetaucher, Trottellumme und Dreizehenmöwe im Bereich von Offshore-Windparks waren ein weiterer Bestandteil der Diskussion auf dem 28. Meeresumweltsymposium. Die Untersuchungen hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz in Auftrag gegeben, um die neuesten Erkenntnisse aus dem Betriebsmonitoring der Windparks auswerten zu lassen. Die Erkenntnisse werden in den Entwurf des Flächenentwicklungsplans von Nord- und Ostsee einfließen.
Das Meeresumwelt-Symposium ist die wichtigste interdisziplinäre Plattform zum Schutz der marinen Umwelt in Deutschland. Jährlich diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Umweltverbänden die drängenden Fragen und aktuellen Erkenntnisse zum Schutz der Meere.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Rund 850 Menschen in rund 100 Berufen befassen sich mit Aufgaben in der Seeschifffahrt, der Ozeanographie, der nautischen Hydrographie, der Offshore-Windenergie und der Verwaltung. Fünf eigene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen operieren in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Das BSH arbeitet international in mehr als 12 Organisationen und etwa 200 dort angesiedelten Gremien unter anderem bei der Entwicklung internationaler Übereinkommen mit. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock.