Was tun

Um selbst tätig werden zu können, muss man wissen wo und wie.
Hier eine Übersicht über mögliche Wege, sich für die Meere einzusetzen.

Neue Zahlen zu Einweg-Kaffeekapseln: 2,8 Milliarden Stück und fast 10.000 Tonnen Müll pro Jahr durch Jacobs, Nestlé und Co.

Mehrere Kaffekapseln liegen in einer Schale

© Thomas Wolter / Pixabay

Pressemitteilung, 2.11.2024, DUH

Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe für das Jahr 2022 basierend auf Marktdaten und Gewichtsmessungen

• Hersteller in der Pflicht: Stichprobenartige DUH-Messungen zeigen besonders hohes Müllaufkommen bei Tassimo von Jacobs und bei MyCoffeeCup

• DUH fordert konsequenten Umstieg auf wiederbefüllbare Mehrwegkapseln und abfallarme Alternativen

Berlin, 2.11.2024: In Deutschland wird pro Jahr die gigantische Menge von 2,8 Milliarden Kaffeekapseln verbraucht und dadurch ein 9.700 Tonnen schwerer Müllberg aus Plastik, Aluminium und Pappe verursacht. Dies ergeben neue Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für das Jahr 2022 auf der Grundlage von Marktdaten und eigenen Gewichtsmessungen der gängigsten Kaffeekapselmarken. Besonders schlecht schnitten die Tassimo-Kaffeekapsel von Jacobs und das Produkt MyCoffeeCup ab.

Die DUH fordert die Hersteller auf, umgehend auf wiederbefüllbare Mehrwegkapseln umzustellen. Es existieren bereits Alternativen aus Kunststoff oder Edelstahl, die mit gängigen Kapselautomaten kompatibel sind.

Barbara Metz, DUH-Bundesgeschäftsführerin: „Kaffeekapseln sind das Sinnbild einer ressourcenverschwendenden Wegwerfgesellschaft. Die untersuchten Tassimo-Kaffeekapseln von Jacobs sind nicht nur am schwersten, sie sind auch noch mehrfach in Pappe und einem nicht recyclingfähigen Plastiksack mit Aluminiumfolie verpackt. Marktgigant Nestlé verbraucht für die Verpackung von einem Kilo Kaffee in Kapseln beispielsweise 89 Gramm Aluminium. Durch das Schmelzen des Metalls bei über 600 Grad Celsius wird extrem viel Energie verbraucht, nur damit die Kapseln nach einmaliger Nutzung zu Müll werden. Den Industrieunternehmen mögen die Kapseln Milliardengewinne verschaffen, unserer Umwelt aber nur Probleme. Wir fordern den konsequenten Umstieg auf abfallarme Mehrwegalternativen.

Die Kaffeekapseln von MyCoffeeCup aus sogenanntem Bioplastik sind nicht nur Schwergewichte, sondern können auch weitere Probleme nach sich ziehen. Dazu Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft: „Bioplastik-Kaffeekapseln dürfen nach der Bioabfallverordnung gar nicht in der Biotonne entsorgt werden. Kompostierer können nicht unterscheiden, ob es sich um normales Plastik oder Biokunststoff handelt und sortieren solche Störstoffe meist aus. Zudem besteht die Gefahr, dass sich der Kunststoff auch in industriellen Kompostierungsanlagen nicht rückstandsfrei abbaut. Am Ende landen die aussortierten Kapseln in der Verbrennung und die Rohstoffe gehen unwiederbringlich verloren.

4,8 Prozent des Kaffees wurde 2022 in kleinen Kapseln verkauft. Diese erzeugten im Durchschnitt 15-mal so viel Verpackungsabfall wie 500-Gramm-Verpackungen für Röstkaffee. Die DUH empfiehlt für einen abfallarmen Kaffeegenuss die Nutzung von Aufbrühsystemen ohne Filter wie die French Press, Kaffee Mokka oder klassischen Maschinenkaffee.

Hintergrund:

Für die Berechnung des Kapselverbrauchs in Deutschland wurden zum einen Marktdaten des Kaffeeverbandes für das Jahr 2022 verwendet. Zum anderen wurden von der DUH Gewichtsmessungen von Kaffeekapseln und deren Umverpackungen für insgesamt 12 gängige Marken durchgeführt. Ebenfalls berücksichtigt wurde die durchschnittliche Füllmenge. Anschließend wurde der Marktanteil von Kaffee in Kapseln für das Jahr 2022 mit den entsprechend der Materialart gemittelten Verpackungsgewichten und Füllmengen zu einem Kapselgesamtverbrauch hochgerechnet.

 

Diese Pressemitteilung findet ihr bei der Deutschen Umwelthilfe.

Nicht nur Kaffekapseln, sondern auch Einweg-Plastiktrinkhalme sind eine erhebliche Belastung für die Umwelt. Schaut euch unsere Trinkhalm-Vergleichstabelle an, um die verschiedenen nachhaltigeren Alternativen kennenzulernen und vergleichen zu können. Aber trotzdem gilt immer noch das Motto „NO STRAW is the best straw„. Deswegen könnt ihr in unserem NoStraw Shop nämlich KEINE Strohhalme kaufen – und unterstützt damit unsere Arbeit zum Thema Einwegplastik

DEEPWAVE zu Gast beim Meeresbiologie Meetup der Universität Hamburg

Moritz und Svenja beim Meeresbiologie Meet-Up

© Luba Kolwa

Am 20. Oktober 2023 fand an der Universität Hamburg das erste Meeresbiologie Meetup statt mit dem Ziel, verschiedene Möglichkeiten vorzustellen, wie und wo man in der Meeresbiologie arbeiten kann, und um das lokale meeresbiologische Netzwerk zu stärken – ganz nach dem Motto „Viele Wege führen ans Meer“.

Neben der Planktonökologin Prof. Dr. Elisa Schaum, die über einen akademischen Werdegang berichtete, und Dr. Philipp Siegel, der nach seiner Promotion in Mikroalgenökologie bei der Firma One.Five gelandet ist und dort mit Hilfe von Algen an nachhaltigen Verpackungslösungen arbeitet, war auch DEEPWAVE, vertreten durch Moritz Aehle und Svenja Heckler, mit von der Partie.

Moritz und Svenja haben vor fünf Jahren mit dem Bachelorstudiengang „Marine Ökosystem- und Fischereiwissenschaften“ an der Universität Hamburg begonnen, sind jetzt im weiterführenden Masterstudiengang „Marine Ecosystem and Fisheries Science“ und haben durch DEEPWAVE nicht nur ihre Begeisterung für die Meere gefestigt, sondern auch ihre Liebe zum Meeresschutz entdeckt. Sie berichteten über die Arbeit von DEEPWAVE, von Blogbeiträgen über Factsheets bis hin zur politischen Arbeit, erklärten die Merkmale und Nutzungsformen von Meeresschutzgebieten, gaben ein Update zum aktuellen Stand der Dinge (Stichwort: Nature Restauration Law, UN-Hochseeschutzabkommen) und das Wichtigste: wie man selbst aktiv werden kann und dass es sich lohnt, aktiv zu werden.

Wir hatten viel Spaß und möchten uns an dieser Stelle ganz besonders bei Luba Kolwa, Biologiestudentin an der Universität Hamburg, bedanken, die die gesamte Veranstaltung organisiert hat.

Wir freuen uns auf das nächste Meeresbiologie Meetup!

Meeres Symposium: Ozeane in Gefahr

Luftaufnahme einer steinigen Steilküste in Schottland

© Mike Smith / Unsplash

Die Meere waren in letzter Zeit häufig in den Medien – sei es durch die zunehmende Bedrohung durch z.B. Überfischung und Verschmutzung, ihre Bedeutung bei der Bekämpfung der Klimakrise oder auch durch die erfolgreiche Verabschiedung des UN-Hochseeschutzabkommens. Genau auf diese Vielschichtigkeit der Meere – ihre Fragilität, ihre Bedrohungen und ihre Relevanz – will das Planetarium Berlin in Kooperation mit Greenpeace Berlin aufmerksam machen.

Beim „Meeres Symposion: Ozeane in Gefahr“ wird der beeindruckende Dokumentarfilm „Planet Ocean“ gezeigt, und im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion statt, bei der verschiedene Akteur:innen die Ozeane aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Neben Meeresbiolog:innen aus dem NGO-Bereich und der Wissenschaft ist auch unsere CEO Anna Groß für DEEPWAVE dabei.

Die Veranstaltung findet am 25.11.2023 um 14:30 Uhr im Zeiss-Großplanetarium, Berlin statt. Hier könnt ihr ein Ticket kaufen.

Wir freuen uns auf euch!

Progress in Marine Conservation 2023

Zwei große Röhrenwürmer sind aufgefächert

© Victor Micallef / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Auf der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten internationalen Tagung „Progress in Marine Conservation 2023: How to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ haben sich rund 200 Expert:innen eine Woche lang getroffen, um sich zum Ist-Zustand der Meere auszutauschen und in Workshops Action Points zu erarbeiten, die als Handlungsempfehlungen für die Meeresstrategie der Bundesregierung am Ende der Tagung  einer Vertreterin des BMUVs übergeben wurden.

Für DEEPWAVE war Anna Groß eine Woche vor Ort und hat in den Workshops zu Impact mitigation and management of bottom trawl fisheries, focus North Sea und Ecological Effectiveness of MPAs an den Action Points mitgearbeitet.

Wir gehen trotz all der detaillierten Hiobsbotschaften zum Zustand unserer Meere zuversichtlich an die Aufgaben, die vor uns liegen, weil wir in Stralsund deutlich sichtbar und spürbar erlebt haben, wie viele Menschen sich mit ganz neuen Perspektiven, Mut und ansteckendem Gemeinschaftssinn den sehr herausfordernden Themen widmen, die unsere Zukunft als Teil der Natur dieses Blauen Planeten betreffen.

Beim BfN findet ihr die Note of the Chairs 6th International Conference on Progress in Marine Conservation, das Programm und die Abstracts der Vorträge.

Interaktive Ausstellung: Le­ben am Ozeanboden

Eine orangene Tiefsee-Seeanemone am Ozeanboden

MARUM − Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen / Wikimedia Commons (CC BY 4.0)

Pressemitteilung, 12.07.2023, MARUM

Neue in­ter­ak­ti­ve Aus­stel­lung „3.688 Me­ter un­ter dem Mee­res­spie­gel“ im Haus der Wis­sen­schaft

Die viel­fäl­ti­gen Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­kri­se stel­len glo­ba­le Her­aus­for­de­run­gen dar, die auch die Mee­res­for­schung vor neue Auf­ga­ben von gro­ßer ge­sell­schaft­li­cher Be­deu­tung stellt. Da­bei spielt der Ozeanboden eine sehr wich­ti­ge Rol­le. Er um­fasst 71 Pro­zent der fes­ten Ober­flä­che der Erde und be­fin­det sich im Schnitt 3.688 Me­ter un­ter dem Mee­res­spie­gel. Eine neue Aus­stel­lung, kon­zi­piert vom Ex­zel­lenz­clus­ter „Ozeanboden“ am MARUM – Zen­trum für Ma­ri­ne Um­welt­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bre­men, wid­met sich ganz dem Mee­res­bo­den. Sie ist ab dem 20. Juli im Bre­mer Haus der Wis­sen­schaft zu se­hen.

In der Tief­see ist es dun­kel und kalt. Noch bis vor ei­ni­gen Jahr­zehn­ten schien sie den Men­schen ein weit­ge­hend un­wirt­li­cher Le­bens­raum zu sein. Mitt­ler­wei­le hat sich die­ses Bild grund­le­gend ge­wan­delt. Un­ser heu­ti­ges Wis­sen um die Tief­see mit ih­ren ein­zig­ar­ti­gen und oft­mals fra­gi­len Öko­sys­te­men ver­dan­ken wir der fort­schrei­ten­den Ent­wick­lung neu­er Tech­no­lo­gi­en. Sie er­mög­li­chen es Wis­sen­schaft­ler:in­nen fern­ge­steu­er­te Un­ter­su­chun­gen selbst in sehr gro­ßen Was­ser­tie­fen und un­ter ex­tre­men Be­din­gun­gen. Den­noch sind uns die weit­aus größ­ten Tei­le der Tief­see und des Ozeanboden nach wie vor na­he­zu un­be­kannt.

Wel­che Rol­le die Tief­see und ins­be­son­de­re der Ozeanboden im Sys­tem Erde spielt, steht im Mit­tel­punkt der For­schungs­ar­bei­ten am MARUM – Zen­trum für Ma­ri­ne Um­welt­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bre­men. Hier ist der Ex­zel­lenz­clus­ter „Oze­an­bo­den – un­er­forsch­te Schnitt­stel­le der Erde“ an­ge­sie­delt.

Interaktiv abtauchen in die Tiefsee

In der in­ter­ak­ti­ven Aus­stel­lung „3.688 Me­ter un­ter dem Mee­res­spie­gel“ las­sen sich For­schen­de über die Schul­ter schau­en. Schritt für Schritt er­fah­ren Be­su­cher:in­nen im Haus der Wis­sen­schaft mehr – über den Oze­an­bo­den als gro­ßes zu­sam­men­hän­gen­des Öko­sys­tem, wie sich For­schen­de auf Ex­pe­di­tio­nen in die Tief­see vor­be­rei­ten und wel­che Tech­no­lo­gi­en sie da­bei nut­zen.

„Die Ab­la­ge­run­gen am Oze­an­bo­den sind als Ar­chi­ve für Um­welt- und Kli­ma­ver­än­de­run­gen ver­gan­ge­ner Zeit nicht nur für die Kli­ma­for­schung von ex­trem gro­ßer Be­deu­tung. Der Oze­an­bo­den ist auch eine der zen­tra­len Schnitt­stel­len für glo­ba­le Stoff­kreis­läu­fe wie den Koh­len­stoff­kreis­lauf“, sagt Prof. Mi­cha­el Schulz, Di­rek­tor des MARUM und Spre­cher des Ex­zel­lenz­clus­ters.

Originalexponate aus der Tiefe

Ein in­ter­ak­ti­ver Co­mic ver­mit­telt, wie Wis­sen­schaft auf ei­nem For­schungs­schiff funk­tio­niert und be­glei­tet ei­nen Tauch­ro­bo­ter zu Hei­ßen Quel­len in der Tief­see. An ei­ner gro­ßen di­gi­ta­len Welt­kar­te kön­nen die Be­su­cher:in­nen schritt­wei­se das Was­ser aus dem Weltoze­an ab­las­sen und so den Ozeanboden selbst er­kun­den. Die Aus­stel­lung zeigt auch Ori­gi­na­le aus den Tie­fen der Mee­re, wie Ske­let­te von Kalt­was­ser­ko­ral­len oder das Bruch­stück ei­nes Schwar­zen Rau­chers. Da­ne­ben gibt es 3D-Mo­del­le von Groß­ge­rä­ten, die in der mo­der­nen Mee­res­for­schung ein­ge­setzt wer­den und von win­zi­gen Mi­kro­or­ga­nis­men, die der Wis­sen­schaft bei der Kli­ma­for­schung hel­fen.

„Wenn die Tauch­ro­bo­ter ab­tau­chen, herrscht eine ge­wis­se Span­nung an Bord. Wel­che Un­ter­was­ser­wel­ten be­kommt das Team zu Ge­sicht? Die­se Fas­zi­na­ti­on für die For­schung möch­ten wir den Be­su­cher:in­nen ver­mit­teln“, sagt Dr. Frank Schmie­der, der die Aus­stel­lung zu­sam­men mit Nils Strack­bein aus dem Team für Trans­fer und Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on kon­zi­piert hat.

Vortragsprogramm und Fotoausstellung

Die For­schungs­ar­bei­ten der Wis­sen­schaft­ler:in­nen am MARUM ste­hen wäh­rend der Aus­stel­lung auch im Mit­tel­punkt der Vor­trags­rei­he „Wis­sen um 11“. Am 22. Juli be­rich­tet Prof. Wolf­gang Bach über Hei­ße Quel­len am Mee­res­bo­den. Um Hei­ße Quel­len im Ark­ti­schen Oze­an geht es am 26. Au­gust im Vor­trag von Dr. Ma­ren Wal­ter. Prof. Achim Kopf re­fe­riert am 23. Sep­tem­ber zum The­ma CO2-Spei­che­rung in der Oze­an­krus­te. Dr. Ur­su­la Röhl be­schließt die Rei­he am 21. Ok­to­ber mit ih­rem Vor­trag zum Kli­maar­chiv Ozeanboden.

Wel­che Tech­no­lo­gi­en der Ex­zel­lenz­clus­ter in der Tief­see ein­setzt, zeigt au­ßer­dem die  Fo­to­aus­stel­lung „Ex­pe­di­ti­on Tief­see“ im Haus der Wis­sen­schaft, die noch bis zum 23. Au­gust zu se­hen ist. Be­su­chen­de kön­nen hier ab­tau­chen zu fas­zi­nie­ren­den Öko­sys­te­men der Tief­see. Der Ein­tritt zu bei­den Aus­stel­lun­gen ist frei.

Die Aus­stel­lung ist mo­du­lar auf­ge­baut und soll künf­tig wei­ter aus­ge­baut wer­den. So kann sie in un­ter­schied­li­chen Grö­ßen und Räu­men ge­zeigt wer­den.

Diese Pressemitteilung findet ihr beim MARUM.

In unserer Fotogalerie „Tiefsee“ könnt ihr abtauchen und das einzigartige Ökosystem und seine Bewohner entdecken.

DEEPWAVE bei ZWEIvorZWÖLF

DEEPWAVE war Gast beim Nachhaltigkeitspodcast ZWEIvorZWÖLF von Andrea Gerhard und David Wehle. In der Folge #89 deepwave e.V. – Meeresschutz spricht unsere CEO Anna Groß mit Andrea (die übrigens auch unsere Filmfestivals moderiert) über die zahlreichen Gefährdungen unserer Meere und was wir dagegen tun können, jede:r Einzelne und vor allem gemeinsam. Mit ansteckender Begeisterung trotz der nicht gerade leichten Themen stellen sie das breit gefächerte Engagement von DEEPWAVE vor.

Hier eine kleine Übersicht der Themen, über die die beiden gesprochen haben:

Gründung von DEEPWAVE – Onno Groß
Meeresschutz und Kunst

Aufklärungsarbeit
Das DEEPWAVE-Filmfestival

Politische Arbeit
Fischereigesetze und die Vollumfängliche Anlandungspflicht
Die Meeresoffensive im Koalitionsvertrag
Die aktuelle politische Situation
Offshore-Windparks
DEEPWAVE’s Klartext zur Meeresoffensive

Plastikverschmutzung
Zusammenarbeit mit Montemero
Geisternetze
Greenwashing – Ocean Plastic

Angststarre – Klimakrise, Krieg, Pandemie
Ressourcen- und Klimakriege

Die junge Generation
Unsere Meeresfibel
Unser Kinderbotschafter Felix
Das Bewusstsein junger Menschen in Bezug auf die Klimakrise

Was kann ich tun?
DEEPWAVE – Wir geben dem Meer eine Stimme
Spenden
Petitionen
Kleine Alltagsdinge
Blue Straw-Kampagne
Unser neuer NoStraw-Shop

Wie geht es unseren Meeren?
Tiefseebergbau

Film- und Buchempfehlungen
Mein Lehrer, der Krake
DEEPWAVEs Diskussionsbeitrag zu Seaspiracy
Unser Newsletter

Die aktuelle ZWEIvorZWÖLF Folge „#89 deepwave e.V. – Meeresschutz“ ist am 27.09.2022 erschienen und findet ihr überall, wo es Podcasts gibt.

NoStraw Shop – NO STRAW is the best straw

Glasstrohhalme

© Anna Mandel / DEEPWAVE

zum SHOP

DEEPWAVE hat jetzt einen Shop – trotzdem verkaufen wir nichts.

Wie das funktioniert?

Im NoStraw Shop könnt ihr nämlich KEINE Strohhalme kaufen – und unterstützt damit unsere Arbeit zum Thema Einwegplastik. Auf diese Problematik machen wir schon seit Jahrzehnten aufmerksam: auf die Auswirkungen auf die Meere und ihre Bewohner, sowie Strategien zur Vermeidung und politische Maßnahmen. Mit unserer BLUE STRAW Kampagne haben wir 2016 die Google Impact Challenge gewonnen.

Unsere NO STRAWS gibt es in verschiedenen Packungsgrößen für verschiedene Anlässe: kleinere Packungen für den eigenen Haushalt, den Kindergeburtstag oder ein Sommerfest, bis hin zu größeren Packungen für das Office Start Up, den Coworking Space oder ganz besondere Anlässe wie eine Hochzeit oder ein Festival. Und das heißt nichts anderes, als dass ihr uns je nach euren Möglichkeiten in unterschiedlichen Dimensionen unterstützt. Umso mehr wir in unsere Aufklärungsarbeit investieren können und gemeinsam mit anderen NGOs an einem Strang ziehen, umso weniger Einwegplastik wird in unseren Weltmeeren zirkulieren.

Rein technisch gesehen kauft ihr also im NoStraw Shop nichts, sondern unterstützt unsere unabhängige Arbeit mit einer Spende. Und bekommt bei einer „Packungsgröße“ über 300 € natürlich auch eine Spendenbescheinigung. Steht alles im Shop.

Und wenn sich ein Strohhalm nicht vermeiden lässt, solche Situationen gibt es ja, dann findet ihr in unserer Trinkhalm-Vergleichstabelle gute, nachhaltige Alternativen – unser Team nutzt am liebsten Glas- oder Bambushalme.

In eigener Sache: mit Gooding DEEPWAVE unterstützen

Ein Werbebild von Gooding

© Gooding

Wie viele kleine und größere Vereine finanziert sich auch DEEPWAVE ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Nur so können wir frei und unabhängig arbeiten. Die multiplen Krisen der aktuellen Zeit schränken immer mehr Menschen in ihrem finanziellen Spielraum und damit in ihrer Möglichkeit zu spenden ein. 

Eine gute Möglichkeit indirekt zu spenden, ohne den eigenen Geldbeutel zusätzlich zu belasten, ist Gooding. Bei Gooding sind über 2000 Shops gelistet, die gemeinnützige Organisationen mit Einkaufsprämien unterstützen. Es spielt keine Rolle, ob ihr etwas Gebrauchtes, noch gut Erhaltenes bei ebay oder ein Bahnticket für die nächste Reise kauft – mit jedem noch so kleinen Einkauf könnt ihr DEEPWAVE unterstützen. Für euch entstehen dabei natürlich keine Mehrkosten.

Hier kommt ihr zum Gooding-Profil von DEEPWAVE, über den ihr die einzelnen Shops finden und aufrufen könnt.

Jeder Cent zählt – damit wir weiterhin unabhängige Aufklärungsarbeit leisten und spannende Projekte, wie das jährliche DEEPWAVE Filmfestival, umsetzen können.

Die Klänge der arktischen und antarktischen Meere neu erleben

Zwei Pottwale, eine Mutter und ihr Kalb, schwimmen kurz unter der Wasseroberfläche

© Gabriel Barathieu / Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.0)

Pressemitteilung, 03.02.2023, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

105 internationale Klangkunstschaffende beteiligen sich an Kunst-Wissenschafts-Kooperation „Polar Sounds“

[03. Februar 2023] 50 Soundclips aus den arktischen und antarktischen Meeren standen Klangkunstschaffenden sowie Musikerinnen und Musikern aus aller Welt seit letztem Spätsommer für Kompositionen zur Verfügung. Am Montag werden die daraus entstandenen, kreativ interpretierten Stücke unter citiesandmemory.com/polar-sounds/ veröffentlicht. Im Rahmen des Projekts Polar Sounds kooperieren das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) mit einem der weltweit größten Klangprojekte, Cities and Memory.

Von allen Sinneseindrücken ist der Schall derjenige, der sich in den Ozeanen am weitesten ausbreitet. Aus diesem Grund sind akustische Methoden ein wichtiges Instrument, das Forschende einsetzen, um die Polarmeere und die darin existierende Artenvielfalt besser zu verstehen. Denn allein durch die Tiefe der Ozeane oder durch Eisbedeckung kommen optische Beobachtungen an ihre Grenzen. Dort können akustische Daten unschätzbare Informationen geben über Fortpflanzungsgewohnheiten, Migrationsmuster und den negativen Einfluss durch vom Menschen verursachten Lärm auf die Meeresumwelt. Die Untersuchung der Geräuschkulisse der Meere verrät also viel über den Zustand der Ozeane.

„Wir haben uns gefragt, was wir mit diesen Daten tun können, außer sie wissenschaftlich auszuwerten. Wie können wir diese weltfremden Klänge mit dem Rest der Welt teilen? Diese Fragen gaben uns den Anstoß zum Polar Sounds Projekt“, so Dr. Geraint Rhys Whittaker, künstlerischer Forscher am HIFMB und Projektkoordinator für Polar Sounds. Fast 300 Künstler und Künstlerinnen aus 45 Ländern bewarben sich, um die Möglichkeit zu erhalten, diese Klänge neu zu interpretieren. Diese riesige Zahl an Teilnehmenden bewog das Polar Sounds Team, mit 105 Kunstschaffenden sogar noch mehr Menschen auszuwählen als ursprünglich geplant. Wichtig war dem Team ein ausgewogenes Verhältnis im Hinblick unter anderem auf Herkunft, Hintergrund und Geschlecht. Die Teilnehmenden durften aus verschiedenen Soundclips etwas komponieren, diese Clips setzen sich zusammen aus biologischen (Laute mariner Säuger und anderer Meerestiere), geologischen (das Schmelzen und die Bewegung von Gletschern) und anthropogenen Geräuschen (menschliche Einflüsse auf die Polarmeere).

„Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 zur Dekade der Ozeane erklärt und es ist unerlässlich, dass wir wichtige Forschung über unsere Meere einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen“, erklärt Geraint Rhys Whittaker. „Was mir bei der Arbeit an diesem Projekt besonders gut gefallen hat, ist die Einzigartigkeit dieser Klänge und wie sie eine intuitive Verbindung zwischen uns als Menschen und dem Meer herstellen können. Der nächste Schritt des Projekts wird sein, diese Klänge in einer Wanderausstellung vorzustellen.“ Eine Auswahl der Stücke wird während des HIFMB-Symposiums im Sommer 2023 in Oldenburg präsentiert, weitere Orte werden auf der HIFMB-Webseite bekannt gegeben, sobald sie feststehen.

Auch aus wissenschaftlicher Sicht war es ein spannendes Projekt. Dr. Ilse van Opzeeland ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen der Ocean Acoustics Group am AWI, die zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe die Aufnahmen zusammengetragen hat. Sie erklärt: „Die Klanglandschaften, die wir in den Polarmeeren aufzeichnen, sind atemberaubend in Bezug auf die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sie liefern, seit wir unser passives akustisches Monitoring begonnen haben. Eine ‚Übersetzung‘ durch die Kunst haucht unseren wissenschaftlichen Daten neues Leben ein, das über eine traditionelle Publikation oder ein Strategiepapier hinausgeht, indem es sie für Nichtwissenschaftler zugänglich macht. Wir müssen die größten Anstrengungen unternehmen, um die gefährdeten Lebensräume unseres Planeten zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen. Das Zusammenwirken von Kunst und Wissenschaft kann dabei helfen, indem es dafür ein Bewusstsein und Aufmerksamkeit schafft.“

Doch kann eine künstlerische Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Themen und Objekten noch mehr? Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Geraint Rhys Whittaker, Prof. Kimberley Peters und Dr. Ilse van Opzeeland, führen qualitative Interviews mit teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern. So möchten sie ergründen, inwiefern die Kunst innovative und marginalisierte Perspektiven offenlegt, die sonst unerforscht bleiben würden, und wie Künstlerinnen und Künstler an die kreative Interpretation wissenschaftlicher Daten herangehen – um so neue Wege des Dialogs zwischen Kunst und Wissenschaft zu eröffnen.

Beispiele von Ozeangeräuschen finden Sie in unserer öffentlichen Mediathek  (unter Themenwelten / Polarklänge).

Diese Pressemitteilung findet ihr beim Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

Die einzigartigen Klänge der Meerestiere sind nicht mehr die einzigen Geräusche Unterwasser. Der Lärm, der durch die Schifffahrt,  Konstruktionen, seismische und militärische Aktivitäten entsteht, wird zunehmend zum Problem für die Meeresbewohner. Pinguine, Wale aber auch die Tiere am Meeresboden werden durch diese Lärmverschmutzung immer stärker in ihrem Verhalten beeinträchtigt.

Geisternetze, tödliche Fallen im Meer

Geisternetze: Ein toter Cormoran hängt in einem zurückgelassenen Fischernetz

© Wolf Wichmann

Geisternetze machen einen Großteil der Plastikverschmutzung in den Meeren aus und sind für den Tod von Seevögeln, Fischen und Meeressäugern verantwortlich. So schätzte die FAO 2018, dass jährlich circa 640 000 Tonnen Fischereinetze in die Ozeane gelangen. Entweder gehen die Netze verloren oder sie verhaken sich in Wracks oder an Steinkanten, wodurch sie nicht mehr von den Fischereibooten hochgezogen werden können. Meereslebewesen bleiben in den Geisternetzen hängen und größere Tiere, wie zum Beispiel Pottwale, verschlucken ganze Netzteile. Wie so oft in der Fischerei, ist auch hier mangelnde Kontrolle seitens der Politik eines der grundlegenden Probleme. Zwar müssen verlorene Netze laut EU-Richtlinien gemeldet werden, jedoch ist die Bereitschaft der Fischer:innen diesbezüglich nicht besonders hoch, wenn sie die hohen Kosten der Netzbergungen selbst tragen müssen. Da ist es einfacher und vor allem günstiger, Stillschweigen zu bewahren. Darum baut der NABU bereits seit 2011 in Zusammenarbeit mit Niedersachsen und Schleswig-Holstein das FishingForLitter-Programm auf, um eine kostenlose Entsorgung alter Geisternetze und anderem Kunststoffmüll durchzuführen. Viele der geborgenen Netze stammen hierbei noch aus DDR-Zeiten.

Auch ehrenamtliche Taucher:innen helfen, das Problem zu bekämpfen. Da es sich bei der Bergung von Geisternetzen um ein gefährliches Unterfangen handelt – denn Taucher können sich genau wie Meerestiere in den Netzen verheddern – leisten sowohl die internationale GhostDiving-Organisation als auch die GhostDiver-App des WWFs Abhilfe. Bei der GhostDiving-Organisation handelt es sich um ein internationales Team von 250 geschulten und ehrenamtlichen technischen Taucher:innen, die entweder selbstständig oder in Zusammenarbeit mit anderen Umweltschutzorganisationen Geisternetze bergen.

Durch die GhostDiver-App können jedoch auch nicht ausreichend geschulte Taucher:innen helfen, die Fischerei-Altlasten aus den Meeren zu ziehen. Nachdem bereits im Jahr 2013 das Projekt „Geisternetze in der Ostsee“ ins Leben gerufen wurde, arbeitet der WWF seit 2018 an einer Methode, bei der Standorte von Geisternetze mithilfe von Sonaren aufgespürt werden können. Diese Verdachtsorte werden anschließend in der GhostDiver-App dokumentiert und können von Taucher:innen eingesehen, dokumentiert und bestätigt werden. So können die Taucher:innen helfen, Bergungsaktionen vorzubereiten.

Den Artikel „Geisternetze, tödliche Fallen im Meer“ vom 31.08.2022 von Bettina Wurche mit Fotografien von Wolf Wichmann findet ihr bei Spektrum.

Mehr Informationen zu GhostDiver-App könnt ihr beim WWF nachlesen.

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