Was tun
Um selbst tätig werden zu können, muss man wissen wo und wie.
Hier eine Übersicht über mögliche Wege, sich für die Meere einzusetzen.
Neue Zahlen zu Einweg-Kaffeekapseln: 2,8 Milliarden Stück und fast 10.000 Tonnen Müll pro Jahr durch Jacobs, Nestlé und Co.
Pressemitteilung, 2.11.2024, DUH
• Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe für das Jahr 2022 basierend auf Marktdaten und Gewichtsmessungen
• Hersteller in der Pflicht: Stichprobenartige DUH-Messungen zeigen besonders hohes Müllaufkommen bei Tassimo von Jacobs und bei MyCoffeeCup
• DUH fordert konsequenten Umstieg auf wiederbefüllbare Mehrwegkapseln und abfallarme Alternativen
Berlin, 2.11.2024: In Deutschland wird pro Jahr die gigantische Menge von 2,8 Milliarden Kaffeekapseln verbraucht und dadurch ein 9.700 Tonnen schwerer Müllberg aus Plastik, Aluminium und Pappe verursacht. Dies ergeben neue Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für das Jahr 2022 auf der Grundlage von Marktdaten und eigenen Gewichtsmessungen der gängigsten Kaffeekapselmarken. Besonders schlecht schnitten die Tassimo-Kaffeekapsel von Jacobs und das Produkt MyCoffeeCup ab.
Die DUH fordert die Hersteller auf, umgehend auf wiederbefüllbare Mehrwegkapseln umzustellen. Es existieren bereits Alternativen aus Kunststoff oder Edelstahl, die mit gängigen Kapselautomaten kompatibel sind.
Barbara Metz, DUH-Bundesgeschäftsführerin: „Kaffeekapseln sind das Sinnbild einer ressourcenverschwendenden Wegwerfgesellschaft. Die untersuchten Tassimo-Kaffeekapseln von Jacobs sind nicht nur am schwersten, sie sind auch noch mehrfach in Pappe und einem nicht recyclingfähigen Plastiksack mit Aluminiumfolie verpackt. Marktgigant Nestlé verbraucht für die Verpackung von einem Kilo Kaffee in Kapseln beispielsweise 89 Gramm Aluminium. Durch das Schmelzen des Metalls bei über 600 Grad Celsius wird extrem viel Energie verbraucht, nur damit die Kapseln nach einmaliger Nutzung zu Müll werden. Den Industrieunternehmen mögen die Kapseln Milliardengewinne verschaffen, unserer Umwelt aber nur Probleme. Wir fordern den konsequenten Umstieg auf abfallarme Mehrwegalternativen.“
Die Kaffeekapseln von MyCoffeeCup aus sogenanntem Bioplastik sind nicht nur Schwergewichte, sondern können auch weitere Probleme nach sich ziehen. Dazu Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft: „Bioplastik-Kaffeekapseln dürfen nach der Bioabfallverordnung gar nicht in der Biotonne entsorgt werden. Kompostierer können nicht unterscheiden, ob es sich um normales Plastik oder Biokunststoff handelt und sortieren solche Störstoffe meist aus. Zudem besteht die Gefahr, dass sich der Kunststoff auch in industriellen Kompostierungsanlagen nicht rückstandsfrei abbaut. Am Ende landen die aussortierten Kapseln in der Verbrennung und die Rohstoffe gehen unwiederbringlich verloren.“
4,8 Prozent des Kaffees wurde 2022 in kleinen Kapseln verkauft. Diese erzeugten im Durchschnitt 15-mal so viel Verpackungsabfall wie 500-Gramm-Verpackungen für Röstkaffee. Die DUH empfiehlt für einen abfallarmen Kaffeegenuss die Nutzung von Aufbrühsystemen ohne Filter wie die French Press, Kaffee Mokka oder klassischen Maschinenkaffee.
Hintergrund:
Für die Berechnung des Kapselverbrauchs in Deutschland wurden zum einen Marktdaten des Kaffeeverbandes für das Jahr 2022 verwendet. Zum anderen wurden von der DUH Gewichtsmessungen von Kaffeekapseln und deren Umverpackungen für insgesamt 12 gängige Marken durchgeführt. Ebenfalls berücksichtigt wurde die durchschnittliche Füllmenge. Anschließend wurde der Marktanteil von Kaffee in Kapseln für das Jahr 2022 mit den entsprechend der Materialart gemittelten Verpackungsgewichten und Füllmengen zu einem Kapselgesamtverbrauch hochgerechnet.
Diese Pressemitteilung findet ihr bei der Deutschen Umwelthilfe.
Nicht nur Kaffekapseln, sondern auch Einweg-Plastiktrinkhalme sind eine erhebliche Belastung für die Umwelt. Schaut euch unsere Trinkhalm-Vergleichstabelle an, um die verschiedenen nachhaltigeren Alternativen kennenzulernen und vergleichen zu können. Aber trotzdem gilt immer noch das Motto „NO STRAW is the best straw„. Deswegen könnt ihr in unserem NoStraw Shop nämlich KEINE Strohhalme kaufen – und unterstützt damit unsere Arbeit zum Thema Einwegplastik
DEEPWAVE zu Gast beim Meeresbiologie Meetup der Universität Hamburg
Am 20. Oktober 2023 fand an der Universität Hamburg das erste Meeresbiologie Meetup statt mit dem Ziel, verschiedene Möglichkeiten vorzustellen, wie und wo man in der Meeresbiologie arbeiten kann, und um das lokale meeresbiologische Netzwerk zu stärken – ganz nach dem Motto „Viele Wege führen ans Meer“.
Neben der Planktonökologin Prof. Dr. Elisa Schaum, die über einen akademischen Werdegang berichtete, und Dr. Philipp Siegel, der nach seiner Promotion in Mikroalgenökologie bei der Firma One.Five gelandet ist und dort mit Hilfe von Algen an nachhaltigen Verpackungslösungen arbeitet, war auch DEEPWAVE, vertreten durch Moritz Aehle und Svenja Heckler, mit von der Partie.
Moritz und Svenja haben vor fünf Jahren mit dem Bachelorstudiengang „Marine Ökosystem- und Fischereiwissenschaften“ an der Universität Hamburg begonnen, sind jetzt im weiterführenden Masterstudiengang „Marine Ecosystem and Fisheries Science“ und haben durch DEEPWAVE nicht nur ihre Begeisterung für die Meere gefestigt, sondern auch ihre Liebe zum Meeresschutz entdeckt. Sie berichteten über die Arbeit von DEEPWAVE, von Blogbeiträgen über Factsheets bis hin zur politischen Arbeit, erklärten die Merkmale und Nutzungsformen von Meeresschutzgebieten, gaben ein Update zum aktuellen Stand der Dinge (Stichwort: Nature Restauration Law, UN-Hochseeschutzabkommen) und das Wichtigste: wie man selbst aktiv werden kann und dass es sich lohnt, aktiv zu werden.
Wir hatten viel Spaß und möchten uns an dieser Stelle ganz besonders bei Luba Kolwa, Biologiestudentin an der Universität Hamburg, bedanken, die die gesamte Veranstaltung organisiert hat.
Wir freuen uns auf das nächste Meeresbiologie Meetup!
Meeres Symposium: Ozeane in Gefahr
Die Meere waren in letzter Zeit häufig in den Medien – sei es durch die zunehmende Bedrohung durch z.B. Überfischung und Verschmutzung, ihre Bedeutung bei der Bekämpfung der Klimakrise oder auch durch die erfolgreiche Verabschiedung des UN-Hochseeschutzabkommens. Genau auf diese Vielschichtigkeit der Meere – ihre Fragilität, ihre Bedrohungen und ihre Relevanz – will das Planetarium Berlin in Kooperation mit Greenpeace Berlin aufmerksam machen.
Beim „Meeres Symposion: Ozeane in Gefahr“ wird der beeindruckende Dokumentarfilm „Planet Ocean“ gezeigt, und im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion statt, bei der verschiedene Akteur:innen die Ozeane aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Neben Meeresbiolog:innen aus dem NGO-Bereich und der Wissenschaft ist auch unsere CEO Anna Groß für DEEPWAVE dabei.
Die Veranstaltung findet am 25.11.2023 um 14:30 Uhr im Zeiss-Großplanetarium, Berlin statt. Hier könnt ihr ein Ticket kaufen.
Wir freuen uns auf euch!
Progress in Marine Conservation 2023
Auf der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten internationalen Tagung „Progress in Marine Conservation 2023: How to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ haben sich rund 200 Expert:innen eine Woche lang getroffen, um sich zum Ist-Zustand der Meere auszutauschen und in Workshops Action Points zu erarbeiten, die als Handlungsempfehlungen für die Meeresstrategie der Bundesregierung am Ende der Tagung einer Vertreterin des BMUVs übergeben wurden.
Für DEEPWAVE war Anna Groß eine Woche vor Ort und hat in den Workshops zu Impact mitigation and management of bottom trawl fisheries, focus North Sea und Ecological Effectiveness of MPAs an den Action Points mitgearbeitet.
Wir gehen trotz all der detaillierten Hiobsbotschaften zum Zustand unserer Meere zuversichtlich an die Aufgaben, die vor uns liegen, weil wir in Stralsund deutlich sichtbar und spürbar erlebt haben, wie viele Menschen sich mit ganz neuen Perspektiven, Mut und ansteckendem Gemeinschaftssinn den sehr herausfordernden Themen widmen, die unsere Zukunft als Teil der Natur dieses Blauen Planeten betreffen.
Beim BfN findet ihr die Note of the Chairs 6th International Conference on Progress in Marine Conservation, das Programm und die Abstracts der Vorträge.
Interaktive Ausstellung: Leben am Ozeanboden
Pressemitteilung, 12.07.2023, MARUM
Neue interaktive Ausstellung „3.688 Meter unter dem Meeresspiegel“ im Haus der Wissenschaft
Die vielfältigen Auswirkungen der Klimakrise stellen globale Herausforderungen dar, die auch die Meeresforschung vor neue Aufgaben von großer gesellschaftlicher Bedeutung stellt. Dabei spielt der Ozeanboden eine sehr wichtige Rolle. Er umfasst 71 Prozent der festen Oberfläche der Erde und befindet sich im Schnitt 3.688 Meter unter dem Meeresspiegel. Eine neue Ausstellung, konzipiert vom Exzellenzcluster „Ozeanboden“ am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, widmet sich ganz dem Meeresboden. Sie ist ab dem 20. Juli im Bremer Haus der Wissenschaft zu sehen.
In der Tiefsee ist es dunkel und kalt. Noch bis vor einigen Jahrzehnten schien sie den Menschen ein weitgehend unwirtlicher Lebensraum zu sein. Mittlerweile hat sich dieses Bild grundlegend gewandelt. Unser heutiges Wissen um die Tiefsee mit ihren einzigartigen und oftmals fragilen Ökosystemen verdanken wir der fortschreitenden Entwicklung neuer Technologien. Sie ermöglichen es Wissenschaftler:innen ferngesteuerte Untersuchungen selbst in sehr großen Wassertiefen und unter extremen Bedingungen. Dennoch sind uns die weitaus größten Teile der Tiefsee und des Ozeanboden nach wie vor nahezu unbekannt.
Welche Rolle die Tiefsee und insbesondere der Ozeanboden im System Erde spielt, steht im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. Hier ist der Exzellenzcluster „Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde“ angesiedelt.
Interaktiv abtauchen in die Tiefsee
In der interaktiven Ausstellung „3.688 Meter unter dem Meeresspiegel“ lassen sich Forschende über die Schulter schauen. Schritt für Schritt erfahren Besucher:innen im Haus der Wissenschaft mehr – über den Ozeanboden als großes zusammenhängendes Ökosystem, wie sich Forschende auf Expeditionen in die Tiefsee vorbereiten und welche Technologien sie dabei nutzen.
„Die Ablagerungen am Ozeanboden sind als Archive für Umwelt- und Klimaveränderungen vergangener Zeit nicht nur für die Klimaforschung von extrem großer Bedeutung. Der Ozeanboden ist auch eine der zentralen Schnittstellen für globale Stoffkreisläufe wie den Kohlenstoffkreislauf“, sagt Prof. Michael Schulz, Direktor des MARUM und Sprecher des Exzellenzclusters.
Originalexponate aus der Tiefe
Ein interaktiver Comic vermittelt, wie Wissenschaft auf einem Forschungsschiff funktioniert und begleitet einen Tauchroboter zu Heißen Quellen in der Tiefsee. An einer großen digitalen Weltkarte können die Besucher:innen schrittweise das Wasser aus dem Weltozean ablassen und so den Ozeanboden selbst erkunden. Die Ausstellung zeigt auch Originale aus den Tiefen der Meere, wie Skelette von Kaltwasserkorallen oder das Bruchstück eines Schwarzen Rauchers. Daneben gibt es 3D-Modelle von Großgeräten, die in der modernen Meeresforschung eingesetzt werden und von winzigen Mikroorganismen, die der Wissenschaft bei der Klimaforschung helfen.
„Wenn die Tauchroboter abtauchen, herrscht eine gewisse Spannung an Bord. Welche Unterwasserwelten bekommt das Team zu Gesicht? Diese Faszination für die Forschung möchten wir den Besucher:innen vermitteln“, sagt Dr. Frank Schmieder, der die Ausstellung zusammen mit Nils Strackbein aus dem Team für Transfer und Wissenschaftskommunikation konzipiert hat.
Vortragsprogramm und Fotoausstellung
Die Forschungsarbeiten der Wissenschaftler:innen am MARUM stehen während der Ausstellung auch im Mittelpunkt der Vortragsreihe „Wissen um 11“. Am 22. Juli berichtet Prof. Wolfgang Bach über Heiße Quellen am Meeresboden. Um Heiße Quellen im Arktischen Ozean geht es am 26. August im Vortrag von Dr. Maren Walter. Prof. Achim Kopf referiert am 23. September zum Thema CO2-Speicherung in der Ozeankruste. Dr. Ursula Röhl beschließt die Reihe am 21. Oktober mit ihrem Vortrag zum Klimaarchiv Ozeanboden.
Welche Technologien der Exzellenzcluster in der Tiefsee einsetzt, zeigt außerdem die Fotoausstellung „Expedition Tiefsee“ im Haus der Wissenschaft, die noch bis zum 23. August zu sehen ist. Besuchende können hier abtauchen zu faszinierenden Ökosystemen der Tiefsee. Der Eintritt zu beiden Ausstellungen ist frei.
Die Ausstellung ist modular aufgebaut und soll künftig weiter ausgebaut werden. So kann sie in unterschiedlichen Größen und Räumen gezeigt werden.
Diese Pressemitteilung findet ihr beim MARUM.
In unserer Fotogalerie „Tiefsee“ könnt ihr abtauchen und das einzigartige Ökosystem und seine Bewohner entdecken.
DEEPWAVE bei ZWEIvorZWÖLF
DEEPWAVE war Gast beim Nachhaltigkeitspodcast ZWEIvorZWÖLF von Andrea Gerhard und David Wehle. In der Folge #89 deepwave e.V. – Meeresschutz spricht unsere CEO Anna Groß mit Andrea (die übrigens auch unsere Filmfestivals moderiert) über die zahlreichen Gefährdungen unserer Meere und was wir dagegen tun können, jede:r Einzelne und vor allem gemeinsam. Mit ansteckender Begeisterung trotz der nicht gerade leichten Themen stellen sie das breit gefächerte Engagement von DEEPWAVE vor.
Hier eine kleine Übersicht der Themen, über die die beiden gesprochen haben:
Gründung von DEEPWAVE – Onno Groß
Meeresschutz und Kunst
Aufklärungsarbeit
Das DEEPWAVE-Filmfestival
Politische Arbeit
Fischereigesetze und die Vollumfängliche Anlandungspflicht
Die Meeresoffensive im Koalitionsvertrag
Die aktuelle politische Situation
Offshore-Windparks
DEEPWAVE’s Klartext zur Meeresoffensive
Plastikverschmutzung
Zusammenarbeit mit Montemero
Geisternetze
Greenwashing – Ocean Plastic
Angststarre – Klimakrise, Krieg, Pandemie
Ressourcen- und Klimakriege
Die junge Generation
Unsere Meeresfibel
Unser Kinderbotschafter Felix
Das Bewusstsein junger Menschen in Bezug auf die Klimakrise
Was kann ich tun?
DEEPWAVE – Wir geben dem Meer eine Stimme
Spenden
Petitionen
Kleine Alltagsdinge
Blue Straw-Kampagne
Unser neuer NoStraw-Shop
Wie geht es unseren Meeren?
Tiefseebergbau
Film- und Buchempfehlungen
Mein Lehrer, der Krake
DEEPWAVEs Diskussionsbeitrag zu Seaspiracy
Unser Newsletter
Die aktuelle ZWEIvorZWÖLF Folge „#89 deepwave e.V. – Meeresschutz“ ist am 27.09.2022 erschienen und findet ihr überall, wo es Podcasts gibt.
NoStraw Shop – NO STRAW is the best straw
DEEPWAVE hat jetzt einen Shop – trotzdem verkaufen wir nichts.
Wie das funktioniert?
Im NoStraw Shop könnt ihr nämlich KEINE Strohhalme kaufen – und unterstützt damit unsere Arbeit zum Thema Einwegplastik. Auf diese Problematik machen wir schon seit Jahrzehnten aufmerksam: auf die Auswirkungen auf die Meere und ihre Bewohner, sowie Strategien zur Vermeidung und politische Maßnahmen. Mit unserer BLUE STRAW Kampagne haben wir 2016 die Google Impact Challenge gewonnen.
Unsere NO STRAWS gibt es in verschiedenen Packungsgrößen für verschiedene Anlässe: kleinere Packungen für den eigenen Haushalt, den Kindergeburtstag oder ein Sommerfest, bis hin zu größeren Packungen für das Office Start Up, den Coworking Space oder ganz besondere Anlässe wie eine Hochzeit oder ein Festival. Und das heißt nichts anderes, als dass ihr uns je nach euren Möglichkeiten in unterschiedlichen Dimensionen unterstützt. Umso mehr wir in unsere Aufklärungsarbeit investieren können und gemeinsam mit anderen NGOs an einem Strang ziehen, umso weniger Einwegplastik wird in unseren Weltmeeren zirkulieren.
Rein technisch gesehen kauft ihr also im NoStraw Shop nichts, sondern unterstützt unsere unabhängige Arbeit mit einer Spende. Und bekommt bei einer „Packungsgröße“ über 300 € natürlich auch eine Spendenbescheinigung. Steht alles im Shop.
Und wenn sich ein Strohhalm nicht vermeiden lässt, solche Situationen gibt es ja, dann findet ihr in unserer Trinkhalm-Vergleichstabelle gute, nachhaltige Alternativen – unser Team nutzt am liebsten Glas- oder Bambushalme.
In eigener Sache: mit Gooding DEEPWAVE unterstützen
Wie viele kleine und größere Vereine finanziert sich auch DEEPWAVE ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Nur so können wir frei und unabhängig arbeiten. Die multiplen Krisen der aktuellen Zeit schränken immer mehr Menschen in ihrem finanziellen Spielraum und damit in ihrer Möglichkeit zu spenden ein.
Eine gute Möglichkeit indirekt zu spenden, ohne den eigenen Geldbeutel zusätzlich zu belasten, ist Gooding. Bei Gooding sind über 2000 Shops gelistet, die gemeinnützige Organisationen mit Einkaufsprämien unterstützen. Es spielt keine Rolle, ob ihr etwas Gebrauchtes, noch gut Erhaltenes bei ebay oder ein Bahnticket für die nächste Reise kauft – mit jedem noch so kleinen Einkauf könnt ihr DEEPWAVE unterstützen. Für euch entstehen dabei natürlich keine Mehrkosten.
Hier kommt ihr zum Gooding-Profil von DEEPWAVE, über den ihr die einzelnen Shops finden und aufrufen könnt.
Jeder Cent zählt – damit wir weiterhin unabhängige Aufklärungsarbeit leisten und spannende Projekte, wie das jährliche DEEPWAVE Filmfestival, umsetzen können.
Die Klänge der arktischen und antarktischen Meere neu erleben
Pressemitteilung, 03.02.2023, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
105 internationale Klangkunstschaffende beteiligen sich an Kunst-Wissenschafts-Kooperation „Polar Sounds“
[03. Februar 2023] 50 Soundclips aus den arktischen und antarktischen Meeren standen Klangkunstschaffenden sowie Musikerinnen und Musikern aus aller Welt seit letztem Spätsommer für Kompositionen zur Verfügung. Am Montag werden die daraus entstandenen, kreativ interpretierten Stücke unter citiesandmemory.com/polar-sounds/ veröffentlicht. Im Rahmen des Projekts Polar Sounds kooperieren das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) mit einem der weltweit größten Klangprojekte, Cities and Memory.
Von allen Sinneseindrücken ist der Schall derjenige, der sich in den Ozeanen am weitesten ausbreitet. Aus diesem Grund sind akustische Methoden ein wichtiges Instrument, das Forschende einsetzen, um die Polarmeere und die darin existierende Artenvielfalt besser zu verstehen. Denn allein durch die Tiefe der Ozeane oder durch Eisbedeckung kommen optische Beobachtungen an ihre Grenzen. Dort können akustische Daten unschätzbare Informationen geben über Fortpflanzungsgewohnheiten, Migrationsmuster und den negativen Einfluss durch vom Menschen verursachten Lärm auf die Meeresumwelt. Die Untersuchung der Geräuschkulisse der Meere verrät also viel über den Zustand der Ozeane.
„Wir haben uns gefragt, was wir mit diesen Daten tun können, außer sie wissenschaftlich auszuwerten. Wie können wir diese weltfremden Klänge mit dem Rest der Welt teilen? Diese Fragen gaben uns den Anstoß zum Polar Sounds Projekt“, so Dr. Geraint Rhys Whittaker, künstlerischer Forscher am HIFMB und Projektkoordinator für Polar Sounds. Fast 300 Künstler und Künstlerinnen aus 45 Ländern bewarben sich, um die Möglichkeit zu erhalten, diese Klänge neu zu interpretieren. Diese riesige Zahl an Teilnehmenden bewog das Polar Sounds Team, mit 105 Kunstschaffenden sogar noch mehr Menschen auszuwählen als ursprünglich geplant. Wichtig war dem Team ein ausgewogenes Verhältnis im Hinblick unter anderem auf Herkunft, Hintergrund und Geschlecht. Die Teilnehmenden durften aus verschiedenen Soundclips etwas komponieren, diese Clips setzen sich zusammen aus biologischen (Laute mariner Säuger und anderer Meerestiere), geologischen (das Schmelzen und die Bewegung von Gletschern) und anthropogenen Geräuschen (menschliche Einflüsse auf die Polarmeere).
„Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 zur Dekade der Ozeane erklärt und es ist unerlässlich, dass wir wichtige Forschung über unsere Meere einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen“, erklärt Geraint Rhys Whittaker. „Was mir bei der Arbeit an diesem Projekt besonders gut gefallen hat, ist die Einzigartigkeit dieser Klänge und wie sie eine intuitive Verbindung zwischen uns als Menschen und dem Meer herstellen können. Der nächste Schritt des Projekts wird sein, diese Klänge in einer Wanderausstellung vorzustellen.“ Eine Auswahl der Stücke wird während des HIFMB-Symposiums im Sommer 2023 in Oldenburg präsentiert, weitere Orte werden auf der HIFMB-Webseite bekannt gegeben, sobald sie feststehen.
Auch aus wissenschaftlicher Sicht war es ein spannendes Projekt. Dr. Ilse van Opzeeland ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen der Ocean Acoustics Group am AWI, die zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe die Aufnahmen zusammengetragen hat. Sie erklärt: „Die Klanglandschaften, die wir in den Polarmeeren aufzeichnen, sind atemberaubend in Bezug auf die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sie liefern, seit wir unser passives akustisches Monitoring begonnen haben. Eine ‚Übersetzung‘ durch die Kunst haucht unseren wissenschaftlichen Daten neues Leben ein, das über eine traditionelle Publikation oder ein Strategiepapier hinausgeht, indem es sie für Nichtwissenschaftler zugänglich macht. Wir müssen die größten Anstrengungen unternehmen, um die gefährdeten Lebensräume unseres Planeten zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen. Das Zusammenwirken von Kunst und Wissenschaft kann dabei helfen, indem es dafür ein Bewusstsein und Aufmerksamkeit schafft.“
Doch kann eine künstlerische Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Themen und Objekten noch mehr? Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Geraint Rhys Whittaker, Prof. Kimberley Peters und Dr. Ilse van Opzeeland, führen qualitative Interviews mit teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern. So möchten sie ergründen, inwiefern die Kunst innovative und marginalisierte Perspektiven offenlegt, die sonst unerforscht bleiben würden, und wie Künstlerinnen und Künstler an die kreative Interpretation wissenschaftlicher Daten herangehen – um so neue Wege des Dialogs zwischen Kunst und Wissenschaft zu eröffnen.
Beispiele von Ozeangeräuschen finden Sie in unserer öffentlichen Mediathek (unter Themenwelten / Polarklänge).
Diese Pressemitteilung findet ihr beim Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.
Die einzigartigen Klänge der Meerestiere sind nicht mehr die einzigen Geräusche Unterwasser. Der Lärm, der durch die Schifffahrt, Konstruktionen, seismische und militärische Aktivitäten entsteht, wird zunehmend zum Problem für die Meeresbewohner. Pinguine, Wale aber auch die Tiere am Meeresboden werden durch diese Lärmverschmutzung immer stärker in ihrem Verhalten beeinträchtigt.
Geisternetze, tödliche Fallen im Meer
Geisternetze machen einen Großteil der Plastikverschmutzung in den Meeren aus und sind für den Tod von Seevögeln, Fischen und Meeressäugern verantwortlich. So schätzte die FAO 2018, dass jährlich circa 640 000 Tonnen Fischereinetze in die Ozeane gelangen. Entweder gehen die Netze verloren oder sie verhaken sich in Wracks oder an Steinkanten, wodurch sie nicht mehr von den Fischereibooten hochgezogen werden können. Meereslebewesen bleiben in den Geisternetzen hängen und größere Tiere, wie zum Beispiel Pottwale, verschlucken ganze Netzteile. Wie so oft in der Fischerei, ist auch hier mangelnde Kontrolle seitens der Politik eines der grundlegenden Probleme. Zwar müssen verlorene Netze laut EU-Richtlinien gemeldet werden, jedoch ist die Bereitschaft der Fischer:innen diesbezüglich nicht besonders hoch, wenn sie die hohen Kosten der Netzbergungen selbst tragen müssen. Da ist es einfacher und vor allem günstiger, Stillschweigen zu bewahren. Darum baut der NABU bereits seit 2011 in Zusammenarbeit mit Niedersachsen und Schleswig-Holstein das FishingForLitter-Programm auf, um eine kostenlose Entsorgung alter Geisternetze und anderem Kunststoffmüll durchzuführen. Viele der geborgenen Netze stammen hierbei noch aus DDR-Zeiten.
Auch ehrenamtliche Taucher:innen helfen, das Problem zu bekämpfen. Da es sich bei der Bergung von Geisternetzen um ein gefährliches Unterfangen handelt – denn Taucher können sich genau wie Meerestiere in den Netzen verheddern – leisten sowohl die internationale GhostDiving-Organisation als auch die GhostDiver-App des WWFs Abhilfe. Bei der GhostDiving-Organisation handelt es sich um ein internationales Team von 250 geschulten und ehrenamtlichen technischen Taucher:innen, die entweder selbstständig oder in Zusammenarbeit mit anderen Umweltschutzorganisationen Geisternetze bergen.
Durch die GhostDiver-App können jedoch auch nicht ausreichend geschulte Taucher:innen helfen, die Fischerei-Altlasten aus den Meeren zu ziehen. Nachdem bereits im Jahr 2013 das Projekt „Geisternetze in der Ostsee“ ins Leben gerufen wurde, arbeitet der WWF seit 2018 an einer Methode, bei der Standorte von Geisternetze mithilfe von Sonaren aufgespürt werden können. Diese Verdachtsorte werden anschließend in der GhostDiver-App dokumentiert und können von Taucher:innen eingesehen, dokumentiert und bestätigt werden. So können die Taucher:innen helfen, Bergungsaktionen vorzubereiten.
Den Artikel „Geisternetze, tödliche Fallen im Meer“ vom 31.08.2022 von Bettina Wurche mit Fotografien von Wolf Wichmann findet ihr bei Spektrum.
Mehr Informationen zu GhostDiver-App könnt ihr beim WWF nachlesen.