Was tun
Um selbst tätig werden zu können, muss man wissen wo und wie.
Hier eine Übersicht über mögliche Wege, sich für die Meere einzusetzen.
EU-Bürgerinitiative gegen Haifischflossenhandel: Jede Stimme zählt!
Shark finning. Ein Thema, das leider viel zu selten in den Medien behandelt wird. Auch wenn bereits viele von der sogenannten Haifischflossensuppe, einer asiatischen Delikatesse, gehört haben, geraten die damit zusammenhängenden Ausmaße oft in den Hintergrund. Da diese barbarische Suppe hauptsächlich in Ländern wie China oder Japan konsumiert wird, fühlt man sich als Europäer für dieses Problem nicht verantwortlich.
Dass Europa jedoch einer der Hauptakteure im Haifischflossenhandel ist und somit sehr wohl für das Massentöten der Haie verantwortlich ist, ist den meisten nicht bewusst. Jedes Jahr werden über 200 Millionen Haie für ihre Flossen, ihr Fleisch oder die in der Leber enthaltenen Öle abgeschlachtet. Besonders gefährdet sind in Europa der Blauhai, der Kurzflossen-Mako und der Heringshai. Auch wenn bekannt ist, was für eine wichtige Rolle Haie als Spitze der Nahrungskette in einem Ökosystem spielen, ist das Töten der bedrohten Tiere unverständlicherweise legal. Die einzige Einschränkung des grausamen Handels, die momentan aufgrund der „fins naturally attached“- Verordnung existiert, ist das Verbot des Abtrennens der Flossen innerhalb von EU-Gewässern. Sprich, der noch lebendige Hai mit entfernter Flosse, darf nicht auf offener See entsorgt werden, sondern das Abschneiden der Flosse darf erst an Land erfolgen.
Um dem kaltblütigen Handel mit den Flossen und Europas Rolle als Flossenexporteur endlich ein Ende zu setzten, wurde eine neue EU-Bürgerinitiative von Umweltorganisationen wie Stop Finning oder Sea Shepherd initiiert. Ziel sind eine Million Unterschriften, wovon mindestens 72.000 von deutschen Bürgern stammen müssen. Durch ein Verbot, dass den Haifischflossenhandel untersagt, wird sich das Töten der Tiere finanziell nicht mehr lohnen und somit einen Rückgang des Haifangs bewirken.
Auch wenn das Abtrennen der Haifischflossen der Hauptgrund für das Töten der Tiere ist, spielt Europa zusätzlich eine erschreckend große Rolle bezüglich des Haifischfleischkonsums. Spanien ist beispielsweise weltweit der zweitgrößte Verbraucher von Haifischfleisch. Wer hätte gedacht, dass das Land, dass sich mit beliebten Gerichten wie Paella schmückt, tatsächlich schockierend hohe Mengen an Haifischfleisch legal konsumiert? Spanien, sowie auch Italien verkaufen Haifischfleisch oft gekennzeichnet als Schwertfisch und auch wegen des in der Leber enthaltenden Öls Squalen, das für Kosmetikprodukte oder als Nahrungsergänzungsmittel genutzt wird, steigt die Zahl der massakrierten Haie stetig an. Ein Verbot, dass das Töten der Haie oder die damit zusammenhängende Squalennutzung untersagt, ist jedoch noch nicht in Sicht.
DEEPWAVE setzt sich schon seit seiner Gründung gegen das Shark Finning ein und wie wir sehen ist, der Schutz der Haie immer noch nicht erreicht, daher unterstützt uns und alle anderen NGOs in dieser wichtigen Angelegenheit und unterschreibt auf STOP FINNING !
Aktuelle Infos als anschaulich gestaltete Grafiken zum globalen Handel mit Haifischflossen und Haifischfleisch gibt es bei Project Aware.
„Blue Manifesto“ – Der Rettungsplan für gesunde Meere
Am 28. Januar veröffentlichten insgesamt 102 Umweltorganisationen, uns eingenommen, das sogenannte „Blue Manifesto“. Hierbei handelt es sich um einen von Seas At Risk, BirdLife Europe, ClientEarth, Oceana, OceanCare, Surfrider Foundation Europe und dem WWF verfassten Plan mit konkreten Maßnahmen, die innerhalb der nächsten zehn Jahre, also bis 2030, umgesetzt werden müssen, um unsere Meere zu retten. Das „Blue Manifesto“ wird die kommenden Tage an führende EU-Politiker innerhalb der Europäischen Kommission gesendet, mit dem Appell endlich für unsere Meere zu handeln.
Seas at risk, 28.01.2020:
„Die Lage der Meeresökosysteme ist auf der ganzen Welt düster. Das betonten auch die jüngsten Berichte des Weltklimarats (IPCC) und des Weltbiodiversitätsrat (IPBES) der UNO. Es besteht dringender Handlungsbedarf und Europa kann sich dieser Herausforderung in führender Position stellen. Die Meere, von denen das Leben auf der Erde abhängt, stehen unter großem und zunehmendem Druck. Die Empfehlungen des Blue Manifesto zu beherzigen, wird Europa auf den richtigen Pfad für den Schutz und die Gesundung der Weltmeere bringen. Mit dem European Green Deal hat sich die Europäische Kommission zur Umsetzung von Klima- und Biodiversitätsstrategien bekannt, die diesen Namen auch verdienen und die Gesetzgebung und die Finanzflüsse in Richtung Klimaschutz und Artenvielfalt umlenken. Die Umweltorganisationen fordern nun von der Europäischen Kommission, den Schutz der Meere als wesentliches Element in diesen Strategien zu verankern und den im Blauen Manifest dargelegten Richtschnüren zu folgen.“
Das „Blue Manifesto“ soll sicher stellen, dass sich die Meere bis 2030 von bisher verursachten Schäden erholen können, nicht mehr verschmutzt sind und menschliche Aktivitäten nur innerhalb festgelegter Auflagen durchgeführt werden. Zusätzlich wird gefordert, dass die Meere grundlegend zunehmend unter Schutz gestellt werden.
Die gesamte Pressemitteilung und das Blaue Manifest selbst findet ihr bei Seas at Risk.
Ergänzend machen die Verfasser vom „Blue Manifesto“ auf die zwischen dem 3. und 9. Februar in Brüssel stattfindende Ocean Week aufmerksam. Im Rahmen der Ocean Week findet auch die Ocean Action! Conference statt, bei der Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen aufeinander treffen, um neue innovative Ideen und Lösungsansätze zur Rettung der Meere zu teilen.
Kassenbonwahnsinn stoppen.
Das Gasthaus Gutenberg aus Karlsruhe demonstriert schön die Auswirkungen des Gesetzes. Über 1000 überflüssige kamen in einer Woche zusammen.
© Christoph Schmidt/dpa
Keine Kassenbonpflicht ab 01.01.2020 – Jetzt Petition unterschreiben
Anstatt einer langen und ausführlichen Argumentation:
1. Der Handelsverband Deutschland rechnet mit mehr als 2 Millionen Kilometern mehr Kassenbonpapier durch ein umstittenes Gesetz.
2. Bei unserem Mülltrennungsinfostand konnten weniger als 10% diese Frage richtig beantworten: „In welchen Müll kommt denn nun der Bon?“
3. Wie in unserer Recyclingbroschüre beschrieben, führt jeder falsch ins Altpapier entsorgte Bon zu einem direkten Verlust des Gesundheitszustands unserer Meere.
Mehr muss man eigentlich nicht sagen. (Außer vielleicht, dass selbst die Wirksamkeit des Gesetzes heftigst kritisiert wird. Daher kann man schon in ernstem Ton von „Wahnsinn“ sprechen)
Jetzt Petition unterschreiben!
GermanZero: Der 1,5-Grad-Klimaplan für Deutschland
Hier ein Newsletter, den wir gerade bekommen haben. Wir unterstützen die Sache!
Newsletter von der Warenwirtschaft Hamburg:
Die Jugend hat uns auf die Straße geholt, als wir zu träge dafür waren, selbst die Hintern hochzukriegen, und das ist eine wirklich große Sache. Leider muss man nicht weit über den Tellerrand schauen um zu erkennen, dass an wesentlichen Stellen die große Sache, die auf der Straße passiert, den Entscheidern nicht besonders wichtig ist.
Die Straße, mit dem erhebenden Wir-ändern-was-Gefühl der letzten Monate, hat den Klimaschutz auf die Agenda gesetzt und zu einem Thema gemacht, dem sich niemand mehr entziehen kann – jetzt braucht es nächste Schritte, und um einen besonders imposanten nächsten Schritt soll es in diesem Schrieb gehen.
Bisher hat keine Nation einen Plan vorgelegt, wie sie das in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen gedenkt. Nicht einmal einen Plan! Von seiner Umsetzung ganz zu schweigen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Vier Jahre ist das her, dass die unterzeichnenden Staaten völkerrechtlich bindend zugesagt haben, die Erdüberhitzung bei 1,5° zu stoppen, und die größten Verschmutzer unter diesen Regierungen haben bisher nicht einmal ernsthaft darüber nachgedacht, wie man das überhaupt anpacken müsste.
Parallel dazu die unangenehmen Prognosen, die wir alle kennen und möglichst weit wegschieben, weil mehr Wissen eben entgegen aller Erwartungen und zum großen Frust der weltweiten Klimaforschung nicht zu mehr Handeln führt, eher im Gegenteil.
Aber irgendwie was machen fürs Klima, das wollen wir doch alle. Und nun sind sie einmal in der Höhe, unsere Hintern. Wir sollten sie nicht sinken lassen. Wir sollten mithelfen, dass die große Sache, die unten auf der Straße ihren Anfang genommen hat, auch unter den Regierenden die Wucht entfaltet, die nötig ist, um einen Unterschied zu machen.
Wir verfügen über ein paar Dinge, von denen die Jugend weniger hat: Geld (ja klar, in Maßen, aber doch), Einfluss (nicht so viel wie Rezo, aber immerhin), Wählerstimmen (nicht so viele wie Putin, aber schon). Die Fridays for Future nehmen uns in die Pflicht, diese Dinge wirklich in die Waagschale zu werfen – und zwar über die gelegentliche Demonstration und das liken von Greta-Fotos auf Twitter hinaus.
„Ja aber was, ja aber wie denn?“, fragt ihr euch ganz aufgescheucht gemeinsam mit mir im Chor. „Selbst, wenn wir persönlich superklimabewusst leben, können wir in Deutschland derzeit kaum unter 5 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr kommen, das ist natürlich von durchschnittlich über 11 Tonnen pro Kopf schon ein ganz schöner Fortschritt! Aber um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, müssten wir in kürzestmöglicher Zeit auf null, das schaffen wir nicht alleine! Da fehlt es an einem massiven, strukturellen Umschwung von oben! Auch um der breiten Masse die notwendige Umstellung auf klimafreundlichere Lebensweisen leichter zu machen! Denn 80% Prozent Klimaneutralität ist durch Politik machbar, für den Rest müssen wir als Individuen sorgen!“, ruft ihr erstaunlich gut informiert.
Und mit chirurgischer Präzision wähle ich macchiavellisch genau diesen Zeitpunk eurer größtmöglichen Empfänglichkeit, um– nee, Zeitpunks gibt es nicht, schade eigentlich, die wären sicher ziemlich, hm, ich weiß gar nicht, wie die wären, auf jeden Fall interessant.
Nochmal von vorn:
Und mit chirurgischer Präzision wähle ich macchiavellisch genau diesen Zeitpunkt eurer größtmöglichen Empfänglichkeit, um Werbung für GermanZero zu machen: Das Handlungsangebot für den klimabeunruhigten Menschen über 30.GermanZero ist eine neue NGO und größenwahnsinnig. GermanZero will dafür sorgen, dass Deutschland bis 2035 klimaneutral wird, damit das 1,5-Grad-Ziel doch noch erreicht werden kann. Es ist die Art von sachlich unterfüttertem, kenntnisreichem, idealistischem Größenwahn, die wir dringend brauchen.
Ich sag’s gleich, damit kein falscher Eindruck entsteht: Nicht nur findet die warenwirtschaft das ein gutes Projekt, sondern ich, Nico, der immer den ganzen Kram hier schreibt, mache da mit. Ich war in den letzten Wochen (kleiner) Teil eines für Textmenschen wie mich schwer beeindruckenden, sehr intensiven Redaktionsprozesses, in dem GermanZero gemeinsam mit über zwanzig namhaften Experten und Wissenschaftlern einen überzeugenden Klimaplan zusammengeschrieben hat, der mit großer Konkretheit beschreibt, was an Maßnahmen und Gesetzen gebraucht wird, um diesen Kraftakt möglich zu machen.
Ich kenne diese Organisation von innen und treffe dort auf fähige, besonnene, optimistische und tatkräftige Leute, die wissen, was sie tun und denen ich zutraue, Großes zu erreichen. Deutschland hat keinen Plan? Nehmt unseren. Wir haben ihn vorgestern veröffentlicht. Das ist ein gigantischer erster Schritt und ein gutes Argument für die Glaubwürdigkeit und Schlagkraft dieser Kampagne. Ihr könnt hier in das Dokument reinschauen.
Was weiter mit diesem Plan passiert und wie er am Ende in ein im neuen Bundestag verabschiedetes Gesetzespaket münden soll, das unseren Beitrag zum Erreichen der 1,5° festschreibt und umsetzt, könnt ihr ebenfalls dort nachlesen, oder ihr lasst es euch direkt von Gründer Heinrich Strößenreuther erklären, der macht das mit großer Ruhe, Souveränität und Eindringlichkeit zum Beispiel hier.
Größenwahnsinnig, ja. Aber dieser Größenwahn unterliegt der zwingenden Logik desjenigen, der eine reelle letzte Chance sieht, die Zukunft lebenswert zu machen, anstatt sie noch innerhalb der Lebenszeit unserer Kinder den Bach runtergehen zu lassen.
Damit das was werden kann, muss GermanZero nicht nur Reichweite entwickeln, bekannter werden, und viele viele weitere ehrenamtliche Unterstützende finden. Es braucht auch Geld. Die erste Phase der Kampagne, die mit der Veröffentlichung des Klimaplans ihren Abschluss findet, ist zu einem überwältigenden Anteil durch hunderte Stunden ehrenamtlicher Arbeit möglich geworden. Um aber über die lange Strecke diesen Druck aufrecht zu erhalten, braucht es ein Kernteam angemessen bezahlter, richtig guter Fachleute (Interessiert? Stellenausschreibungen hier) – das kostet keine kleine Summe, aber über die gesamte Laufzeit der Kampagne immer noch deutlich weniger, als zum Beispiel SPD oder gar CDU/CSU für ihren Bundestagswahlkampf auszugeben pflegen.
Also, Weihnachtszeit, Spendenzeit:
GermanZero braucht von unserem Geld.
So plusminus 20 Cent von jedem Bundesbürger würden schon reichen, und was wäre das für eine Botschaft demokratischer Legitimierung, aber ein persönlicher Tipp von mir für den Fall, dass nicht alle mitmachen: Schenkt ein zwei weniger wichtigen Leuten nix und reicht das Eingesparte an GermanZero weiter. Von der Rettung des Klimas profitieren am Ende auch die weniger wichtigen Leute. Könnt ihr denen sagen, dass ich das gesagt habe.Überzeugt?
Falls nicht, stehe ich für weitere Überzeugungsarbeit bereit. Fragt gern kritisch nach.Und damit verbleiben wir mit herzlichen Weihnachtsgrüßen.
Macht euch ein sehr schönes Fest und ein paar ruhige Tage!
Hier findet ihr nochmal das komplette Dokument des 1,5-Grad-Klimaplans.
Hier kommt ihr zur Website von GermanZero.
Klimastreik am 29. November #NeustartKlima
Fridays for Future rief am 29. November zum 4. Globalem Klimastreik auf unter dem Motto:
#NeustartKlima – laut, wütend und unbequem – Klimagerechtigkeit jetzt
Viele bunte Schilder zierten mit Aufschriften wie „climate justice“, „Klima retten“ oder „Die Uhr tickt“ begleitend den globalen Klimastreik. Alleine in Hamburg demonstrierten 55.000 Menschen aller Generationen, bundesweit waren es 630.000, um zu verdeutlichen, dass das 1,5 Grad Ziel eingehalten werden muss und die aktuellen Standpunkte der Politik nicht ausreichen und deshalb nicht toleriert werden.
Der Aufruf zum 4. Globalen Klimastreik:
Die Bundesregierung hat dem 1,5°-Ziel eine Absage erteilt. Das akzeptieren wir nicht!
Während Millionen Menschen auf der Straße gestreikt haben, hat sie am 20. September ein lächerliches Klimapaket vorgelegt, das uns noch tiefer in die Klimakrise führt. Mit business as usual und viel Pillepalle sind diese Maßnahmen nur eine weitere Folge in der Reihe des klimapolitischen Versagens der GroKo. Das auch noch als Erfolg zu deklarieren ist ein Skandal und nicht nur ein Schlag ins Gesicht der jungen Generation, die seit fast einem Jahr klimastreiken, sondern vor allem auch aller Menschen im globalen Süden, die jetzt schon die drastischen Folgen der Klimakrise erleben. Klimakrise, das heißt: das größte Artensterben in der Geschichte der Menschheit, immer häufiger auftretende Extremwetterereignisse, die Zerstörung der Lebensgrundlagen weltweit. Klimakrise, das heißt auch: steigende Meeresspiegel, neue Epidemien, zunehmende Waldbrände. Und das heißt: Nahrungsmittelengpässe, Fluchtbewegungen, Dürren und Überflutungen, in einem Ausmaß, das bislang unvorstellbar scheint.
Anfang Dezember treffen sich Politiker*innen aller UN-Staaten auf der Weltklimakonferenz, um die Einhaltung der internationalen Klimaziele zu überprüfen. Und Deutschland steht mit leeren Händen da. Ein Steuergesetz aus dem Finanzministerium soll die Antwort der GroKo auf die größte Krise unserer Zeit sein – in der Schule hieße das: “Thema verfehlt! Setzen, Sechs.”
Das ist nicht die besonders harsche Beurteilung durch naive, übereifrige Klimaaktivist*innen, sondern der der führenden Wissenschaftler*innen dieses Landes. Die Bundesregierung scheitert nicht nur an ihren internationalen Verpflichtungen zur Einhaltung des 1,5°-Ziels, sondern sogar an ihren eigenen – deutlich darunter liegenden – Klimazielen für die Jahre 2020 und 2030. In einer Zeit, in der die Wissenschaft so deutlich wie wohl nie zuvor die Notbremse fordert und die größten Teile der Gesellschaft ebenfalls bereit wären umzusteuern, ist das eine Katastrophe.
Was wir jetzt brauchen, ist ein #NeustartKlima: Es muss endlich Schluss sein mit Pillepalle und business as usual. Wir fordern Klimagerechtigkeit – und zwar jetzt! Doch dafür braucht es ein komplettes Umsteuern und Maßnahmen, die uns wirklich auf den Weg der Klimaneutralität bis 2035 bringen. Einen Ausstieg aus der Kohle, der nicht noch 19 Jahre auf sich warten lässt, eine Neuauflage der Energiewende so schnell wie nötig und das Ende von Subventionen für Kohle, Öl und Gas. Kurz gesagt: eine Bundesregierung, die ihrer Verantwortlichkeit nachkommt und sich nicht weiter hinter Ausreden und Mutlosigkeit versteckt.
Am 29. November, dem Freitag vor dem Beginn der Klimakonferenz, ziehen wir die Grenze. Dieses Jahr hat gezeigt, dass es scheinbar nicht ausreicht, Politiker*innen auf die Klimakrise und ihre Verantwortung aufmerksam zu machen. Es reicht weder aus, wenn unzählige junge Menschen jeden Freitag an Klimastreiks teilnehmen, noch, wenn ihnen an einem Vormittag 1,4 Millionen im ganzen Land folgen. Unsere Gesellschaft ist längst weiter als unsere Regierung.
Am 29. November gehen wir deshalb einen Schritt weiter. Ja, wir werden wieder die Straßen fluten – aber nein, wir werden nicht nur streiken. Wir gehen in Klassenzimmer und Parteibüros, in Einkaufszentren und auf öffentlichen Plätzen, zu Infrastrukturprojekten und auf Straßenkreuzungen, vor Kraftwerke und in die Fußgängerzonen. Am 29. November werden wir überall laut, wütend und unbequem sein – wir stehen zu unserer Forderung: Klimagerechtigkeit jetzt!
Diesen Aufruf findet ihr bei Fridays for Future
Vermeidung des Mikroplastikeintrags in die marine Umwelt – Workshop
Für unseren Wocheneinkauf haben wir den Baumwollbeutel immer dabei, wenn wir Lust auf Kaffee haben, füllen wir diesen in unseren eigenen Kaffeebecher und unterwegs füllen wir unser Wasser in eine Edelstahlflasche. Plastik im Alltag zu vermeiden, scheint nicht schwer und es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten Plastik sogar ganz zu boykottieren. Doch liegen wir mit dieser Annahme wirklich richtig? PET-Flaschen, Einwegplastiktüten und der Einwegkaffeebecher fallen lediglich in die Kategorie Makroplastik. Der Großteil des Plastiks, dessen Wege oft in den Ozean führen, ist jedoch nicht wie gedacht das Makroplastik, sondern Mikroplastik.
Mikroplastik beschreibt jene Plastikteilchen, deren Durchmesser unter 5 mm liegt, und aufgrund dieser, teils für das eigene Auge nicht sichtbaren Größe stellt es eine große Bedrohung dar. Doch vorab, was ist Mikroplastik eigentlich genau? Mikroplastik wird in primäres und sekundäres unterteilt. Bei primärem Mikroplastik handelt es sich um Plastikteilchen, die bereits bei ihrer Freisetzung eine Größe von unter 5 mm haben. Bei primärem Mikroplastik des Typ A werden die Teilchen auch direkt innerhalb dieses Größenbereichs eingesetzt. Hierbei sind viele Anwendungsbereiche innerhalb der Kosmetik zu finden. Das Paradebeispiel sind die sogenannten Microbeads, welche oft in Körperpeelings oder Zahnpasta zu finden sind. Jeder, der bereits ein Körperpeeling benutzt hat, ist mit den kleinen farbigen Kügelchen vertraut, welche für den Peeling- und den reinigenden Effekt sorgen sollen.
Doch auch unsere Straßen sind vor Mikroplastik nicht sicher. Mit 290.00 Tonnen pro Jahr stellt der Reifenabtrieb von herkömmlichen Autoreifen die größte Mikroplastikquelle dar im Ozean dar.
Bei dem Abrieb von Reifen handelt es sich um primäres Mikroplastik des Typ B, bei dem das Mikroplastik während der Nutzungsphase entsteht und dadurch in die Umwelt freigesetzt wird. Zusätzlich zählen synthetische Fasern von Textilien (190.000 Tonnen pro Jahr im Ozean), welche sich beim Wäschewaschen lösen, zu Typ B des primären Mikroplastiks.
Sekundäres Mikroplastik entsteht, indem Makroplastik durch Zersetzungsprozesse wie Hydrolyse oder Photooxidation zerfällt. 74% des gesamten Plastiks im Umlauf ist Mikroplastik. Doch warum sind diese unscheinbaren Kunststoffteilchen so bedrohlich für unsere Umwelt, die Ozeane und sogar uns Menschen? In der Herstellung wird Plastik oft mit sogenannten Additiven versehen, welche verschiedene Funktionen wie eine färbende oder flammenhemmende Wirkung erfüllen. Bei diesen Additiven handelt es sich jedoch größtenteils um schädliche Chemikalien wie beispielsweise polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs).
Befindet sich Mikroplastik im Ozean, zieht es im Wasser vorhandene langlebige organische Schadstoffe (POPs) wie Polychlorierte Biphenyle (PCBs) an sich und adsorbiert sie, das heißt diese lagern sich an der Oberfläche an. Die Konzentration an Schadstoffen ist somit an den Plastikteilchen wesentlich höher als in dem sie umgebenden Wasser. Aufgrund der unscheinbaren Größe wird Mikroplastik von im Wasser lebenden Organismen unbemerkt aufgenommen. Hierbei werden die am Plastik haftenden Schadstoffe jedoch oft innerhalb des Magendarmtraktes gelöst und haben somit toxische Wirkung für das Lebewesen. Teils wird das Plastik anschließend wieder ausgeschieden, teils verweilt es innerhalb des Körpers mit dem Potential innerhalb der Nahrungskette stets zu akkumulieren. Daher gelangt das Mikroplastik (oft inklusive Schadstoffe) bis auf unseren Teller, durch Fisch und Meeresfrüchte, die wir konsumieren. Doch nicht nur so werden wir als Mensch von dem von uns selbst freigesetzten Mikroplastik eingeholt. Auch der bereits erwähnte Reifenabrieb gelangt oft in Form von Feinstaub in die Luft, die wir atmen. Im Durchschnitt konsumieren wir im Alltag fünf Gramm Plastik pro Woche, das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte.
Oft sind wir uns der Reichweite unseres Konsums nicht bewusst, doch das Mikroplastik in unserer Kosmetik sowie aus unserer Kleidung gelangt über das Abwasser direkt in den Ozean. Auch die Partikel des Autoreifenabriebs werden mit dem nächsten Regen in die Kanalisation gespült und können in den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden.
Doch wie können wir als Konsument unseren Mikroplastikeinfluss gezielt verändern und minimieren?
Unter dem Titel „Vermeidung des Mikroplastikeintrags in die marine Umwelt “ fand am 18. und 19. November im Umweltbundesamt (UBA) in Berlin ein Workshop der Unterarbeitsgruppe Mikroplastik des Runden Tisches Meeresmüll statt. Hierbei trafen mehrere Vertreter aus Umweltschutzorganisationen, Forschungsinstituten, Wirtschaft und Industrie zusammen, um gemeinsam neue und innovative Lösungsansätze zu jeweiligen Mikroplastikquellen vorzustellen. 50.000 Tonnen Mikroplastik werden jährlich innerhalb der Kosmetikbranche verwendet. Oft sind die Inhaltsstoffe synthetischer Herkunft in Kosmetikartikeln nicht ausreichend gekennzeichnet. Vielen Nutzern ist nicht bewusst, dass Mikroplastik mit dem richtigen Ansatz und Wissen leicht zu vermeiden ist. Apps wie „Beat the Microbead“ (nur EN) oder „ToxFox“ scannen Kosmetikartikel und deren Inhalte auf Mikroplastik. Auch der vom BUND veröffentlichten Einkaufsratgeber zu Mikroplastik enthaltenden Produkten hilft dem Konsument Plastik zu umgehen. Zusätzlich ist es sinnvoll, ein Mikroplastik-FREI-Siegel für Produkte einzuführen. Allerdings sollten neue Gesetze eingeführt werden, die den Gebrauch von Microbeads in Rinse-off-Produkten anfänglich verbieten. Microbeads können in Produkten wie Peelings durch natürliche Komponenten wie Tonerde, Kieselmineralien, Weizenklee oder gemahlenen Nussschalen ersetzt werden.
Der als lästig wahr genommene Hausstaub besteht zu mindestens 85% aus synthetischen Fasern (PET-Fasern) oder Kunststoffpartikeln wie Polyurethan. Um die Freisetzung dieser Plastikteilchen während der Hausreinigung zu umgehen, wird dazu geraten, Filter zu verwenden, welche bei der Entsorgung des Putzwassers den Weg der Kunststoffpartikel in das Abwassersystem vermeiden. Das Verwenden von Filtersystemen wird auch für das Waschen von Kleidung empfohlen. Denn Kleidung aus beispielsweise Fleece oder Polyester nutzt sich während des Tragens ab und verliert während der Reinigung in der Waschmaschine oder beim darauffolgenden Trocknen synthetische Fasern. Der angestrebte Filtereffekt kann durch Wäschenetze oder einen sogenannten Coraball (ein Filterball, welcher gelöste Fasern mit Fangarmen an sich bindet) erzielt werden.
Zusätzlich wurde während des Workshops das hohe Mikroplastikaufkommen in Form von Füllgranulat auf Sportplätzen mit Kunstrasen thematisiert. Hierbei bleiben die Plastikkügelchen beispielweise an Schuhsohlen haften und werden dadurch weiter transportiert. Letzten Endes gelangen die Partikel teils durch Regen oder teils von privaten Haushalten ausgehend in Abwasser, welches nicht geklärt wird. Primär wird gefordert, dass das Füllgranulat nicht mehr aus synthetischer Herkunft stammt, sondern durch natürliche Stoffe wie Sand, Holz oder Kork ersetzt wird. Zusätzlich muss sichergestellt werden, dass das Granulat bei Verlassen der Sportfläche herausgefiltert wird. Zum Filtern eignen sich Banden am Rande der Fläche oder Sauberlaufzonen zum Reinigen der Schuhsohle. Innerhalb Europas stammen momentan bis zu 72.000 Tonnen Mikroplastik pro Jahr aus der Nutzung von Sportflächen.
Das wie bereits erwähnte größte Aufkommen an Mikroplastik ist jedoch auf den Abrieb bei Autoreifen zurückzuführen. Der Abrieb selbst lässt sich während der Nutzung von Reifen aus Kunststoff nicht vermeiden, jedoch minimieren. Wichtig ist auch, den Mikroplastikeintrag ins Abwasser zu kontrollieren und dadurch ganz zu umgehen. Umso größer, schwerer und schneller ein Fahrzeug ist, desto höher ist der daraus resultierende Reifenabrieb. Daher kann bereits durch die Wahl des eigenen Fahrzeugs ein deutlicher Unterschied erbracht werden. Zusätzlich wird empfohlen, den Transport von schweren Gütern weitgehend auf Schienenfahrzeuge zu übertragen. Innerhalb des alltäglichen Straßenverkehrs muss darauf geachtet werden, dass der Abrieb, welcher durch Regen in das Abwasser gespült wird, herausgefiltert wird. Eine optimierte Straßenreinigung kombiniert mit Filtersystemen in Straßengullys soll den Plastikeintrag stoppen. Abwasser, das seinen Ursprung in Straßensystemen hat, soll zusätzlich in Kläranlagen gereinigt werden und nicht direkt in den Ozean führen.
Weitere Maßnahmen sind auch innerhalb der Nutzung von Mikroplastikpellets nötig. Plastikpellets werden in Form von Kunststoffgranulaten transportiert und anschließend geschmolzen und in die gewünschte Form gepresst. Während des Transportes oder vor der eigentlichen Verwendung der Pellets gehen diese oft in die Umgebung verloren. Transport, Lagerung und Entsorgung soll im Rahmen von „Null Pellet Verlust“ Projekten optimiert werden.
Auch Bootsbesitzer haben einen Einfluss auf Mikroplastik im Ozean. So genannte Antifouling-Anstriche, welche an der Unterseite von Booten zu finden sind und die Anlagerung von Tieren und Pflanzen verhindern sollen, sind synthetischer Herkunft. Bei der Reinigung des Bootes gelangen Plastik sowie die dabei verwendeteten Biozide in das umgebende Wasser. Aufgrund dessen erweist es sich als sinnvoll, das Boot in gesicherten Waschplätzen an Land zu reinigen, wobei die Antifoulingreste gezielt entsorgt werden können. Während der Reinigung sollten auf biozidhaltige Reinigungsverfahren verzichtet werden und genutzte Antifoulinganstriche sollten abriebfest sein.
Der Workshop in Berlin hat verdeutlicht, dass bereits viele Möglichkeiten und innovative Methoden dazu beitragen können, den Mikroplastikeintrag im Alltag zu kontrollieren und zu minimieren. Oftmals muss hierbei aufgrund der möglichen Alternativen weder auf etwas verzichtet werden noch hat der Nutzer einen Nachteil. Wichtig sind jedoch das Bewusstsein und der aufgeklärte Umgang mit Plastik, denn wir als Konsument tragen Verantwortung. Unser Einfluss reicht weiter als wir es uns vorstellen können und auch wenn es nicht unsere Intention ist, Plastik in den Ozean zu befördern, geschieht dies dennoch. Um zu verhindern, dass zunehmend Plastik in die Umwelt gelangt, müssen wir bewusst darauf verzichten und erdenkliche Alternativen immer bevorzugen.
Noemi Merz für DEEPWAVE
Quellen:
Dr. Chris Sherrington, Plastics in the Marine Environment 2016
„Vermeidung des Mikroplastikeintrags in die marine Umwelt “, Workshop der Unterarbeitsgruppe Mikroplastik des Runden Tisches Meeresmüll.
Italien führt das Schulfach „Klimawandel“ ein
Klimawandel und nachhaltige Entwicklung – so soll das neue Schulfach heißen, das ab dem nächsten Schuljahr in Italien unterrichtet wird. 33 Stunden im Jahr, also eine in der Woche, werden die Themen rund um Erderwärmung und Nachhaltigkeit den Schüler*innen nähergebracht. Somit ist Italien das erste Land weltweit, das diesen Schritt gehen wird. Dies beschloss der Bildungsminister Lorenzo Fioramonti. Bereits im September hatte Fioramonti die italienischen Schüler dazu ermutigt, auf die Klimademonstrationen anstatt in den Unterricht zu gehen, wofür ihn die Opposition stark kritisierte.
Das Fach soll in jeder Klassenstufe von Grundschule bis Abitur unterrichtet werden, wobei natürlich der Schwierigkeitsgrad und die Komplexität dieses Themas an die jeweiligen Stufen angepasst werden.
Doch nicht allein im neuen Schulfach, sondern auch in den bestehenden Fächern wie Geographie, Physik und Mathematik wird das Thema Klimawandel zukünftig wohl stärker eingebracht.
„Das gesamte Bildungsministerium wird verändert, um Nachhaltigkeit und Klima zentral in unserem Bildungssystem zu verankern“, so Fioramonti.
Verankerung in Bildung und Gesellschaft
Mit dem neuen Schulfach wird Nachhaltigkeit und Klima jedoch nicht nur in der Bildung verankert, sondern auch in der Gesellschaft. Den Themen wird mehr Raum zur Diskussion gegeben, wodurch sich hoffentlich auch etwas in Politik und Industrie verändern wird. Darum sprechen wir uns für das Fach „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ auch in Deutschland und in anderen Ländern aus. Anstatt zu diskutieren, wie die Schüler:innen wegen ihres „Schulschwänzens“ am Freitag am besten abgemahnt werden könnten, sollte das Thema Globale Erwärmung in den Curricula ernstgenommen und der faktischen Komplexität angemeseen ausführlich unterrichtet werden. Nur wenn sich die Gesellschaft wirklich mit diesem Thema auseinandersetzt, kann auch gehandelt werden.
Den zugehörigen Artikel vom 06.11.2019 findet ihr bei Spiegel Online.
Green Kayaks
Mit einem Kajak bei schönem Wetter durch die Kanäle Hamburgs zu paddeln, dabei noch etwas Gutes zu tun und das umsonst, hört sich gut an oder?
Bereits 6 Standorte der dänischen NGO Green Kayak sind in Hamburg zu finden. Bei Green Kayak kann man sich in den Sommermonaten kostenfrei ein Kajak leihen und innerhalb der befahrbaren Kanäle Müll aufsammeln und währenddessen die Sonne sowie die frische Luft genießen.
Das zunehmende Müllproblem in Städten und vor allem in deren Gewässer und Kanälen war der auslösende Anreiz für Tobias Weber-Andersen zur Gründung von Green Kayak. Mittlerweile sind Green Kayaks in 5 Ländern aktiv und im Rahmen des Müllsammelns wurden seit 2017 bereits über 24 Tonnen Müll aus den städtischen Gewässern entfernt. Auch in Hamburg kommen pro Kajakfahrt im Durchschnitt 3,4 kg Müll zusammen.
Ab den Frühlingsmonaten darf wieder zum Paddel gegriffen werden und fleißig Müll aus der Alster gefischt werden.
Wo die Green Kayaks liegen und wie ihr euch ein Kajak mieten könnt, erfahrt ihr bei GreenKayak .
Für unsere eigene Müllsammelaktion auf den Hamburger Kanälen, waren wir anlässlich des International Coastal Cleanup Days gemeinsam mit Globetrotter unterwegs.
FREI: Mein Zuhause hat keine Wände – Kampagne gegen deutsche Delfinarien
Wer denkt, dass Meeressäuger lediglich in bekannten Themenparks wie Seaworld zur Schau gestellt werden, liegt mit dieser Annahme falsch: Auch in Deutschland werden Delfine immer noch zur Bespaßung in Delfinarien gefangengehalten.
Das Delfinweibchen Nynke lebt mit sechs anderen großen Tümmlern in einem der beiden letzten Delfinarien Deutschlands in Nürnberg. Lediglich 1.078 m³ füllen das größte Becken in Nürnberg. Das entspricht ungefähr zehn aneinander gereihten Delfinen. Auch das junge Delfinmännchen Dobbie und sechs weitere große Tümmler sowie ein Amazonasflussdelfin leben innerhalb trister Betonbecken in Gefangenschaft in Duisburg.
Innerhalb der beiden Delfinarien haben die Tiere nicht annähernd ausreichend Platz, um sich wie aus freier Wildbahn gewohnt zu bewegen. Die durchschnittliche Strecke, die ein ausgewachsener Delfin tagtäglich zurück legt, beträgt 30 km. Zudem bieten die jeweiligen Betonbecken weder die gewohnte Flora und Fauna noch die gewohnte Jagdumgebung der Meeressäuger. Daher ist das alltägliche Leben von Nynke und Dobbie durch Leid und Deflinshows geprägt, die lediglich zur Bespaßung der Besucher dienen. Zusätzlich sind die sonst sehr sozialen Tiere, die in freier Wildbahn zusammen mit ihren Familienmitglieder leben, mit völlig fremden Tieren gemeinsam in einem Becken gefangen.
FREI: mein Zuhause hat keine Wände lautet die aktuelle Kampagne des Whale and Dolphin Conservation Deutschland. Sie fordert, dass die Delfine in Nürnberg und Duisburg die letzten gefangenen Delfine in Deutschland sind. Zusätzlich soll der Transport sowie das Züchten der Tiere beendet werden, um ein leidvolles Leben der Tiere zu verhindern. Um die Gefangenschaft von Delfinen in deutschen Delfinarien zu beenden, müssen wir uns für die Freiheit der Meeressäuger einsetzen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=zbHd16z6-3I&feature=youtu.be
Quelle: WDC Deutschland auf YouTube
Den Artikel „Frei – mein Zuhause hat keine Wände“ findet ihr auf der Seite des WDC Deutschland.
Allerdings lebt es sich für Delfine auch „in Freiheit“ nicht gut. Delfine verenden als „Beifang“, wenn sie sich in Fischernetzen verheddern und dann nicht zum Atmen auftauchen können. Dies führt dazu, dass tote Delfine an Strände angespült werden, wie der Artikel „Verstümmelte Delfine in Rekordzahl an der französischen Küste angespült“ verdeutlicht. Erst dann bekommen wir von diesem massenhaften Sterben mit.
Refill: Leitungswasser ist Trinkwasser!
Leitungswasser ist Trinkwasser! Leider werden auch in Deutschland noch immer Tonnen von Wasserplastikflaschen verkauft und das obwohl das deutsche Leitungswasser gesund und trinkbar ist. Außerdem hat es eine wesentlich bessere CO2-Bilanz und ist auch preiswerter als gekauftes Wasser.
Darum sind schon viele Menschen auf Mehrweg-Trinkflaschen für unterwegs umgestiegen. Trotzdem kommt es dabei vor, dass die Flasche nach einem langen Tag in der Stadt leer wird und man keine Möglichkeit hat, diese wieder aufzufüllen. Zwar könnte man sicher in einem Geschäft oder Café nachfragen, ob man nicht schnell die Flasche am Wasserhahn auffüllen könnte, doch die meisten von uns trauen sich genau das nicht. Also hat die ehrenamtliche und nicht kommerzielle Organisation Refill die perfekte Lösung entwickelt. In Hamburg gegründet und nun in ganz Deutschland.
Es funktioniert ganz einfach: Geschäfte, Cafés, Restaurants, Kirchen, Gemeindezentren und öffentliche Orte jeder Art können Teil der Refill-Bewegung werden. Alles was das Geschäft tun muss, ist einen Refill-Aufkleber deutlich anzubringen. Somit wissen Passant:innen, dass sie hier ihre Flasche gerne mit Leitungswasser auffüllen können. Auch gibt es eine Karte, auf der sich Refill-Stationen eintragen können. So könnt ihr auch leicht einsehen, wo ihr in eurer Stadt leicht an frisches Wasser kommt. Bisher gibt es schon über 4700 Stationen deutschlandweit.
Somit ist Refill eine super Initiative gegen die Ressourcenverschwendung, die Plastikverschmutzung und für den Meeresschutz. Zwar lässt sie allein die Einwegflaschen nicht verschwinden, jedoch ist sie ein erster Schritt in diese Richtung. , sagt: , die Gründerin von „Refill Deutschland“
„Wenn wir es schaffen, dass keine Plastikflaschen mehr gekauft werden und Leitungswasser selbstverständlich ist, sind wir zufrieden und die Refill Bewegung hat sich überflüssig gemacht.“