Plastic Pollution - wie wir die Meere mit Plastik vermüllen und wie nicht
Verpackungen sind elementar wichtig – Michael Braungart
Es gibt gute Alternativen zu Plastik.
Michael Braungart
In seinem Interview mit der ZEIT spricht Michael Braungart, der Mitentwickler des Cradle-to-cradle Systems und wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umwelt-Instituts über die wenig konstruktive Verteufelung von Verpackungen.
Er macht deutlich, wie wichtig Verpackungen sind, und spricht sich gegen Unverpacktläden aus, aber nicht ohne die wahren Probleme von Plastik, Papier und anderen momentanen Verpackungslösungen aufzuzeigen:
Das größte Problem ist die Vermischung unterschiedlicher Materialien.
Die Recyclingbranche habe sich, laut Braungart, in den letzten 30 Jahren nicht verändert – sie habe sogar Rückschritte gemacht. Und jetzt, wo die Aufmerksamkeit der Konsumenten da ist, werden Notlösungen verwendet, die nicht helfen, die grundlegenden Probleme zu lösen. So seien Papiertüten nur „Plastiktüten mit Papierkern“ und damit, genau wie momentan verwendetes Plastik oder beschichtete Metalldosen, Verbundstoffe.
Also: nicht recycelbarer Sondermüll.
Als Lösung schlägt er, und das als erfahrener Vorreiter in dem Gebiet des Ökodesigns, unter anderem die Erweiterung des Pfandsystems und die Verwendung von Monostoffen wie Ecoflex, Nylon oder reinem PET vor.
Auf die Frage, warum diese noch nicht eingesetzt werden, antwortet er:
Es fehlt an politischem Willen – und am Nachwuchs in der Forschung, um diese Stoffe weiterzuentwickeln. Kunststoffchemiker zu werden, ist nicht cool.
Das ganze Interwiew könnt ihr unter
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-03/plastik-verpackungen-oekodesign-michael-braungart-interview
nachlesen.
Ersetzt nicht Plastik mit Genmais – Mehrweg statt Einweg.
In dem ausführlichen Artikel des NABU: „Heute Lust auf Limo im Genmais-Becher?“ über die Irreführung von halb-wahren Werbeslogans wird deutlich beschrieben, warum wir und andere Umweltschutzorganisationen keine Empfehlung für alternative plastikfreie Wegwerfartikel geben können. Weil alle Einwegprodukte Ressourcenverschwendung sind. Per definition.
Deutsche wollen besseren Meeresschutz und keine Genpflanzen
Naturbewusstseinsstudie 2017 von BMU und BfN veröffentlicht
Umfrage belegt: Plastikmüll wird als Bedrohung gesehen, große Unterstützung für Meeresschutzgebiete
Eine große Mehrheit der Deutschen sieht die Vermüllung der Meere durch Plastik als Gefahr für den Naturschutz und unterstützt die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. Die große Mehrheit der mehr als 2.000 Befragten der aktuellen Naturbewusstseinsstudie wünscht sich auch strengere Regeln und Gesetze, damit die Fischerei mehr für den Schutz der Meeresumwelt tut. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sich zudem darauf verlassen können, dass der Handel keine Produkte von bedrohten Fischarten anbietet. Ein Großteil der Bevölkerung spricht sich außerdem für eine Kennzeichnungspflicht von tierischen Produkten aus, die mit gentechnisch manipulierter Nahrung gefüttert wurden. Das sind einige Ergebnisse der alle zwei Jahre erscheinenden Naturbewusstseinsstudie, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, heute in Berlin vorgestellt haben.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Im Kampf gegen den Plastikmüll in unseren Meeren unterstützt uns fast die gesamte Bevölkerung. Die Vermüllung gefährdet Ökosysteme auf dem ganzen Planeten. Wir müssen daher weltweit überflüssiges Plastik vermeiden und den Rest im Kreislauf halten und recyceln. Eine große Mehrheit der Befragten unterstützt zudem Meeresschutzgebiete und strengere Regelungen für die Fischerei zum Schutz der Natur. Auch die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Gentechnik nehme ich sehr ernst. Wir brauchen endlich bundesweit einheitliche Regelungen, um den Anbau von Genpflanzen zu verbieten.“
BfN-Präsidentin Beate Jessel: „Die Bevölkerung in Deutschland gibt uns starke Signale, dass wir uns für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere einsetzen sollen: Neun von zehn Befragten befürworten die Einrichtung von Naturschutzgebieten in Nord- und Ostsee. Wir brauchen derart geschützte Gebiete, in denen Tiere und Pflanzen möglichst ungestört leben können. Die Menschen wissen auch um die Gefährdung dieser Lebensräume durch Abfälle und Schadstoffeinträge. Die Schädigung von Arten und Lebensräumen in den Meeren durch die Fischerei ist ebenfalls sehr stark in ihrem Bewusstsein verankert. Damit besteht in der Bevölkerung Deutschlands ein großer Rückhalt für stringentere Regelungen hin zu einer nachhaltigen Fischerei.“
Zum ersten Mal wurde in der Naturbewusstseinsstudie auch die Einstellung der Deutschen zum Meeresnaturschutz detailliert abgefragt. Die Auswertung zeigt, dass der Bevölkerung der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere ein großes Anliegen ist. So befürwortet eine überwältigende Mehrheit von 94 Prozent der Befragten Naturschutzgebiete in Nord- und Ostsee, 53 Prozent halten solche Gebiete sogar für „sehr wichtig“. Zudem sprechen sich 83 Prozent der Befragten für strengere Regeln und Gesetze aus, damit die Fischerei mehr für den Naturschutz tut, selbst wenn dadurch die Fischpreise steigen. 92 Prozent der Befragten möchten sich darauf verlassen können, dass der Handel keine Fischprodukte von bedrohten Arten anbietet, 90 Prozent befürworten die Kennzeichnung von Fischprodukten aus naturschonender Fischerei. Unter den wahrgenommenen Gefährdungsursachen steht Plastikmüll an erster Stelle, 78 Prozent sehen darin ein „sehr großes Problem“. Erdölverschmutzung (71 Prozent) und radioaktive Abfälle (66 Prozent) folgen dicht darauf.
Gegenüber dem Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft vertritt eine große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland eine skeptische Position: So sprechen sich 79 Prozent der Befragten für ein Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft aus. 93 Prozent sind der Meinung, dass mögliche Auswirkungen auf die Natur immer untersucht werden sollten, wenn Pflanzen gezielt gentechnisch verändert werden. Ebenso sprechen sich 93 Prozent der Befragten dafür aus, Lebensmittel von Tieren, die mit gentechnisch veränderter Nahrung gefüttert werden, im Handel zu kennzeichnen.
Der aktuellen, mittlerweile fünften Naturbewusstseinsstudie liegt eine bundesweite Befragung zugrunde, die zum Jahresende 2017 durchgeführt wurde. Insgesamt 2.065 zufällig ausgewählte Personen aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Alter ab 18 Jahren nahmen an der Studie teil. Die Naturbewusstseinsstudie erfasst die gesellschaftlichen Einstellungen zur Natur und biologischen Vielfalt in Deutschland. Sie stellt aktuelle und empirisch abgesicherte Daten bereit, die für die Naturschutzpolitik, den öffentlichen Diskurs und die Bildungsarbeit wertvolle Grundlagen sind. Die Naturbewusstseinsstudien werden im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz seit 2009 alle zwei Jahre veröffentlicht.
Die Naturbewusstseinsstudie 2017 sowie ein Informationspapier mit wesentlichen Aussagen der Studie stehen zum Download bereit.
Bürgermeister von Lampedusa verbietet Plastik-Einweggeschirr
Auf den sizilianischen Inseln Lampedusa und Linosa sollen zukünftig Plastik-Einweggeschirr und Plastiktüten verboten werden, gab Salvatore Martello, Bürgermeister der Inseln im Rahmen einer Fischerei-Konferenz am 03.Juli 2018 in Palermo bekannt. Dadurch sollen die Menge von Plastikabfällen reduziert und die Mülltrennung auf der Insel vereinfacht werden und vor allem weniger Abfälle im Meer landen, die sich negativ auf die Meeresfauna und dadurch auch auf die Fischerei auswirken. Bis 31. August 2018 soll diese Verordnung durchgesetzt werden. Ihm sei klar, dass dies für die Einwohner, Touristen und Geschäftsleute eine „kleine Revolution“ sei, aber man müsse neue Verhaltensweisen im Einklang mit der Natur und für eine Verbesserung der Lebensqualität erlernen, so Martello. Außerdem sollen Fischer in Kooperation mit den Gemeinden auf See Plastikmüll sammeln und an Land abgeben können.
Kurzzusammenfassung aus dem Italienischen.
Den Originalartikel könnt ihr hier nachlesen:
Choose To Refuse
Eine Aktion der Initiative Plastic Free July
Join the challenge and ‘Choose To Refuse’ single-use plastic during July.
Imagine a world without plastic waste. That’s our mission – to build a global movement that dramatically reduces plastic use and improves recycling, worldwide.
Will you join us and give up single-use plastic this July?
http:// www.plasticfreejuly.org
Plastic Pollution, Our Oceans, Our Future…
17 students from Hawai’i vision a future for their oceans…
Ein Video aus Hawaii.
Auch wenn wir alles zu wissen meinen: diese Bilder zeigen eindrücklich, was wir tagtäglich verdrängen. Unser Plastikkonsum hier beeinflusst mehr als nur uns, es trifft alle. Die Plastikgabel, die ich irgendwann einmal hier am Strand liegengelassen habe, sammelt vielleicht in diesem Moment ein hawaiianisches Kind an seinem Strand auf.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=YGBpHYLNtRA
Das Originalvideo MAHALO und weitere Informationen findet ihr hier.
Plastikmüll auf Haiti – Wie „The Plastic Bank“ die Meere sauber hält
Das 2013 gegründete Sozialunternehmen „The Plastic Bank“ löst in Haiti zwei Probleme auf einen Streich: die Armut der Bevölkerung und die Müllverschmutzung vor den Küsten des Landes. Die Recyclingfirma kauft den Menschen ihren Plastikmüll ab. Dadurch wird der Kunststoff zu wertvoll, um ihn einfach achtlos wegzuwerfen. Das gesammelte Plastik wird in Recyclinganlagen verwertet und als „Social Plastic“ weiterverkauft. So verwenden beispielsweise die Kosmetikfirmen Lush und Henkel das „Social Plastic“ für manche ihrer Verpackungen. Allerdings subventionieren Firmen, die das soziale Plastik kaufen, den höheren Betrag im Vergleich zu herkömmlichem Plastik, weshalb es für „The Plastic Bank“ schwer ist, neue Kunden für den recycelten Kunststoff zu finden. Trotzdem konnte die Firma seit 2015 in Haiti mehr als 600 000 Dollar generieren und 3 000 Tonnen Plastik recyclen. Für seine großartige Idee zur Plastikverminderung hat der Gründer David Katz bereits mehrere Preise gewonnen, darunter den RCBC „Innovation Award“.
Ein Schritt gegen Armut und Plastikverschmutzung
Die Plastiksammler:innen erhalten von der Plastik-Bank Bargeld, verschiedene Dienstleistungen oder Güter. So bekommen die Haitianer:innen 30 Cent pro Kilo Plastik. Dies bedeutet einen großen Schritt gegen die Armut des Landes. Außerdem hat „The Plastic Bank“ Partnerschaften mit zwei haitischen Schulen. Dadurch können Eltern Plastik gegen einen Schulgebührenkredit für ihre Kinder eintauschen.
“Jetzt kann ich die Miete bezahlen, meine Kinder können in die Schule gehen und ich kann ihnen regelmäßig zu Essen geben,“ sagt Pascal Cange, 21, Haitianer (bei Good Impact)
Zuvor musste Cange in mehreren Gelegenheitsjobs arbeiten, nun hat er durch das Plastiksammeln ein sicheres Einkommen.
Dieses Video bringt die Beweggründe und die Funktionsweise von „The Plastic Bank“ näher:
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=SdLQLaZO10U
Quelle: Plastic Bank auf YouTube
Weitere Quellen: Plastik Bank, Good Impact.org
TED Talk: The power of one straw
Jedes Mal, wenn wir im Restaurant, im Café oder in der Bar ein Getränk bestellen, das man mit einem Strohhalm trinken könnte, erhalten wir einen oder gleich mehrere, fast immer aus Plastik. Dies führt dazu, dass allein in den USA täglich 500 Millionen Plastiktrinkhalme verwendet und weggeworfen werden, obwohl die Mehrheit der Besucher:innen keinen braucht. Es ist nachgewiesen, dass in der Gastronimie nur zehn Prozent der Kund:innen nach einem Halm fragen, wenn im Getränk keiner vorhanden ist. Würde deshalb allein ein Prozent der Gastronomiebetriebe in den USA Plastiktrinkhalme nur nach Nachfrage austeilen, könnten bereits 178 Millionen Halme pro Jahr eingespart werden. Jonathan Zaidman thematisierte 2014 genau diesen Ansatz in einem TEDx Talk „The power of one straw“.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=q5OwOWSMGiI
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=q5OwOWSMGiI
Den TEDx talk „The power of one straw“ mit Jonathan Zaidman vom 21.02.2015 findet ihr auf YouTube.
Bei unserer BLUE STRAW Kampagne, die 2016 die Google Impact Challenge gewonnen hat, findet ihr noch mehr Informationen zur Plastikverschmutzung. Kein Strohhalm ist immer noch der beste Strohhalm, darum haben wir im Jahr 2022 unseren NoStraw-Shop gegründet.
Plastic State of Mind
Ben Zolno transportiert in seiner Parodie des Songs Empire State of Mind die klare Botschaft: „Ban single use plastic toxic bags“. Die Parodie fordert dazu auf, vor dem Einkauf an Mehrwegbeutel zu denken und sich an die demokratisch gewählten Repräsentanten zu wenden, die die Einwegtüten verbieten sollen.
Die Sängerin Jenni Perenz und der Rapper AshEl Eldridge verdeutlichen, dass uns unsere Bequemlichkeit letztendlich töten wird, denn bereits Babys tragen Schadstoffe in sich und wir nehmen weiteres Plastik täglich mit unserer Nahrung und durch die Luft auf. Zudem wenden sich die Künstler:innen an jede:n einzelne:n, da wir nämlich Plastik durch bewussten Konsum vermeiden können.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=koETnR0NgLY
Quelle:Ben Zolno auf YouTube
Meeresboden als Langzeitdeponie für Plastik
Pressemitteilung, 10.02.2016, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Kieler Meeresforscher untersuchen Abbau von Plastiktüten im Sediment
Gemeinsame Pressemitteilung des Exzellenzclusters ‚Ozean der Zukunft‘ und des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel
Egal ob an den Küsten der Antarktis oder auf den Sedimenten der Tiefsee – es gibt mittlerweile kaum noch einen Ort auf der Erde, an dem kein Plastikmüll zu finden ist. Doch wie lange Kunststoffe in den Meeren verbleiben, bis sie abgebaut sind, ist bislang kaum untersucht. Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und des Kieler Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ hat jetzt die Veränderungen von handelsüblichen Polyethylen-Tüten mit denen von sogenannten kompostierbaren Plastiktüten in zwei für den Meeresboden typischen chemischen Umgebungen untersucht. Wie das Team in der internationalen Fachzeitschrift Marine Pollution Bulletin schreibt, haben Bakterien die kompostierbaren Tüten zwar deutlich schneller besiedelt. „Ein Abbau oder auch nur eine Veränderung des Materials war bei beiden Tüten nach hundert Tagen aber nicht feststellbar“, sagt Alice Nauendorf, Erstautorin der Studie.
Für die Untersuchungen hat das Team Sedimentproben aus der Eckernförder Bucht in der westlichen Ostsee genutzt. „In den oberen Schichten dieser Sedimentproben war noch Sauerstoff vorhanden, in den unteren nicht. Das ist typisch für Meeresböden weltweit“, erklärt die Meeresbiologin Nauendorf und ergänzt: „Diese Schichten unterscheiden sich auch in den Bakterienarten, die dort leben.“
In einem Laborexperiment wurden die beiden Tütensorten in jeweils sauerstoffhaltigem und sauerstoffarmen Sediment für rund hundert Tage eingelagert. Die sogenannte kompostierbare Tüte bestand nach Herstellerangaben aus biologisch abbaubarem Polyester, aus Maisstärke sowie aus nicht näher bezeichneten Inhaltsstoffen.
Anschließend nutzte das Team eine ganze Reihe von Analysemethoden wie hochpräzisen Gewichtsmessungen, die Fluoreszenzmikroskopie oder auch Rasterelektronenmikroskop-Untersuchungen, um mögliche Veränderungen des Materials nachzuweisen. „Wir konnten deutlich sehen, dass die kompostierbaren Tüten stärker mit Bakterien besiedelt waren – in den sauerstoffhaltigen Schichten fünfmal stärker, in den sauerstofffreien Schichten sogar achtmal stärker als die Polyethylen-Tüte“, sagt Nauendorf.
Gleichzeitig zeigten die Untersuchungen aber auch, dass sich das Material beider Tüten in den Hundert Tagen des Versuchs nicht verändert hat. „Es gab weder eine Gewichtsabnahme noch chemische Veränderungen. Demnach hat also kein Abbau stattgefunden“, betont Prof. Dr. Tina Treude, Hauptautorin der Studie, die mittlerweile an der University of California , Los Angeles (UCLA) arbeitet. Der genaue Grund für die unterschiedliche Besiedlung mit Bakterien blieb noch offen. „Wir konnten in der Polyethylen-Tüte einen antibakteriellen Stoff nachweisen. Möglicherweise hat er eine intensivere Besiedlung durch Bakterien unterbunden“, so Nauendorf.
Doch trotz der noch offenen Fragen zeigt der Versuch, dass Plastikabbau in den Sedimenten der Meere – wenn überhaupt – nur sehr langsam vonstattengeht. Auch die Besiedlung mit Bakterien ist offensichtlich keine Garantie für die chemische Umsetzung eines Stoffes. „Die Studie legt die Befürchtung nahe, dass die Sedimente der Meere eine Langzeitdeponie für Plastikmüll werden können. Was das mit den Ökosystemen der Meere macht, müssen zukünftige Studien noch zeigen“, sagt Professorin Treude.
Diese Pressemitteilung findet ihr beim GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Hier findet ihr die zugehörige Studie.
Nicht nur größere Plastikteile, auch Mikroplastik belastet den Meeresboden noch stärker, als bisher angenommen. Auf der anderen Seite wurde in einer Studie gezeigt, dass Plastikmüll am Meeresboden als neuer Wohnort für einige Tiere dienen kann. Die Wissenschaftler:innen vermuten, dass diese neue Besiedelung starke Auswirkungen auf das Ökosystem hat.