Auf der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten internationalen Tagung „Progress in Marine Conservation 2023: How to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ haben sich rund 200...
Shark finning. Ein Thema, das leider viel zu selten in den Medien behandelt wird. Auch wenn bereits viele von der sogenannten Haifischflossensuppe, einer asiatischen Delikatesse, gehört haben, geraten die damit zusammenhängenden Ausmaße oft in den Hintergrund. Da diese barbarische Suppe hauptsächlich in Ländern wie China oder Japan konsumiert wird, fühlt man sich als Europäer für dieses Problem nicht verantwortlich.
Dass Europa jedoch einer der Hauptakteure im Haifischflossenhandel ist und somit sehr wohl für das Massentöten der Haie verantwortlich ist, ist den meisten nicht bewusst. Jedes Jahr werden über 200 Millionen Haie für ihre Flossen, ihr Fleisch oder die in der Leber enthaltenen Öle abgeschlachtet. Besonders gefährdet sind in Europa der Blauhai, der Kurzflossen-Mako und der Heringshai. Auch wenn bekannt ist, was für eine wichtige Rolle Haie als Spitze der Nahrungskette in einem Ökosystem spielen, ist das Töten der bedrohten Tiere unverständlicherweise legal. Die einzige Einschränkung des grausamen Handels, die momentan aufgrund der „fins naturally attached“- Verordnung existiert, ist das Verbot des Abtrennens der Flossen innerhalb von EU-Gewässern. Sprich, der noch lebendige Hai mit entfernter Flosse, darf nicht auf offener See entsorgt werden, sondern das Abschneiden der Flosse darf erst an Land erfolgen.
Um dem kaltblütigen Handel mit den Flossen und Europas Rolle als Flossenexporteur endlich ein Ende zu setzten, wurde eine neue EU-Bürgerinitiative von Umweltorganisationen wie Stop Finning oder Sea Shepherd initiiert. Ziel sind eine Million Unterschriften, wovon mindestens 72.000 von deutschen Bürgern stammen müssen. Durch ein Verbot, dass den Haifischflossenhandel untersagt, wird sich das Töten der Tiere finanziell nicht mehr lohnen und somit einen Rückgang des Haifangs bewirken.
Auch wenn das Abtrennen der Haifischflossen der Hauptgrund für das Töten der Tiere ist, spielt Europa zusätzlich eine erschreckend große Rolle bezüglich des Haifischfleischkonsums. Spanien ist beispielsweise weltweit der zweitgrößte Verbraucher von Haifischfleisch. Wer hätte gedacht, dass das Land, dass sich mit beliebten Gerichten wie Paella schmückt, tatsächlich schockierend hohe Mengen an Haifischfleisch legal konsumiert? Spanien, sowie auch Italien verkaufen Haifischfleisch oft gekennzeichnet als Schwertfisch und auch wegen des in der Leber enthaltenden Öls Squalen, das für Kosmetikprodukte oder als Nahrungsergänzungsmittel genutzt wird, steigt die Zahl der massakrierten Haie stetig an. Ein Verbot, dass das Töten der Haie oder die damit zusammenhängende Squalennutzung untersagt, ist jedoch noch nicht in Sicht.
DEEPWAVE setzt sich schon seit seiner Gründung gegen das Shark Finning ein und wie wir sehen ist, der Schutz der Haie immer noch nicht erreicht, daher unterstützt uns und alle anderen NGOs in dieser wichtigen Angelegenheit und unterschreibt auf STOP FINNING !
Aktuelle Infos als anschaulich gestaltete Grafiken zum globalen Handel mit Haifischflossen und Haifischfleisch gibt es bei Project Aware.