Rechteckiges Wasserbecken vor bewaldetem Berg

© Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Da inzwischen viele Konsument:innen über die Überfischung der Meere Bescheid wissen, kaufen immer mehr Menschen Shrimps aus Aquakulturen, ohne zu wissen, dass darunter die örtliche Bevölkerung und die dortige Natur leidet.

Shrimpfarmen sollen im globalen Süden Arbeitsplätze schaffen und eine Proteinquelle für die örtliche Bevölkerung sein, weshalb die Errichtung von Aquakultur von der Weltbank und von Entwicklungshilfe-Programmen gefördert werden. Vernachlässigt wird dabei, dass für die Shrimpfarmen häufig Mangrovenwälder abgeholzt werden, die als natürlicher Hochwasserschutz und als Lebensraum vieler Tierarten eine wichtige Rolle spielen.

Diese Shrimpfarmen vergrößern oft die soziale Ungerechtigkeit: Arbeiter:innen müssen für einen Hungerlohn arbeiten und die Shrimps werden in Industrieländer exportiert – das Geld geht dabei an ausländische Unternehmen. Gleichzeitig ist der Wasserverbrauch enorm, da ein Großteil des Wassers in den Bassins täglich ausgetauscht werden muss. Aufgrund fehlender Strafverfolgung werden die giftigen Abwässer ungefiltert in die Umwelt gelassen. Der Garnelenfang, welcher sauberes Wasser benötigt und von dem ein Großteil der Bevölkerung abhängig ist, ist daher aus wirtschaftlichen und auch ökologischen Gründen nicht mehr möglich. Außerdem können die Becken der Shrimpfarmen nur etwa zehn bis zwölf Jahre genutzt werden, bevor sie aufbereitet werden müssen. Dies ist jedoch aufwändiger und teurer als neue Flächen zu bewirtschaften, sodass immer mehr vergiftete Flächen brachliegen und immer mehr Natur für Shrimpfarmen zerstört wird.

Ein weiterer Punkt, der zeigt, wie absurd die Garnelenzucht ist, ist die Tatsache, dass zwei bis drei Kilo Fischmehl verfüttert werden müssen, um ein Kilo Kulturshrimps zu erhalten. Ein Großteil dieses Fischmehls stammt aus der Fischerei, weshalb Aquakulturen genauso zur Überfischung beitragen, anders als es immer dargestellt wird. Allerdings sollte aus diesem Wissen nicht die Schlussfolgerung gezogen werden, dass man auf aus dem Meer gefischte Garnelen ausweichen kann. Die verwendeten Grundschleppnetze zerstören Korallenriffe und töten neben den Garnelen viele andere Lebewesen.

Da der ursprüngliche Artikel von der ZEIT nicht mehr online verfügbar ist, findet ihr den Artikel „Der Kampf gegen die Krabbensuppe“ von Ariane Moos vom 02.06.2005 in diesem PDF-Dokument.

Im Rahmen der Kampagne MANGREEN setzen wir uns zusammen mit der Partnerorganisation Omcar Foundation for Ocean Awareness India für die Aufforstung der Mangrovenwälder in Indien ein.

Unser Factsheet zu Shrimps behandelt die Problematik der Shrimpfarmen noch eingehender.

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