Auf der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten internationalen Tagung „Progress in Marine Conservation 2023: How to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ haben sich rund 200...
Die Tiefsee ist bisher weniger erforscht als der Mond. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Wissenschaft noch überzeugt, dass durch die dort besonderen Umweltbedingungen keinerlei Leben möglich sei. Durch die Bergung eines Tiefseekabels, welches von verschiedensten Tierarten besiedelt war, wurden die Forscher:innen 1858 eines Besseren belehrt. Neben dem bekannten Riesentintenfisch gibt es viele weitere Lebewesen, die sich optimal an diese Bedingungen – die für uns extrem erscheinen – der Unterwasserwelt angepasst haben: durch ein bestimmtes Molekül, das ihre Proteine stabilisiert, können Tiefseefische dem Druck in der Tiefe standhalten. Durch die Fähigkeit zur Biolumineszenz, können sich die Lebewesen verständigen und Beute oder Partner anlocken.
Den zugehörigen Artikel „Rätselhafte Unterwasserwelt“ vom 12.10.2018 findet ihr beim Bayrischen Rundfunk.
Auch Mineralien und Rohstoffen findet man in der Tiefsee – die Frage ist hier allerdings, wie lange noch, denn die Manganknollen enthalten wertvolle Metalle wie Mangan, Eisen, Nickel, Kupfer und Kobalt. Mehr zum Raubbau in der Tiefsee könnt ihr in unserer Kampagne zum Tiefseebergbau DEEP SEA nachlesen.
Die Tiefsee beherbergt außerdem große Mengen des Treibhausgases Methan, welches in Form von Methanhydraten, einer eisartige Verbindung, gespeichert ist. Diese Verbindung ist nur durch den hohen Druck und die Kälte stabil. Durch die voranschreitende Klimakrise und die daraus folgende Erwärmung der Ozeane besteht die Gefahr, dass vermehrt Methan freigesetzt wird und so auch in unsere Atmosphäre gelangt – was wiederum die Klimakrise verstärkt.