Auf der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten internationalen Tagung „Progress in Marine Conservation 2023: How to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ haben sich rund 200...
Rochester (USA) – Knorpelpräparaten aus Haifischen wird eine Krebs hemmende Wirkung zugeschrieben. Diese durch klinische Untersuchungen bisher nicht bewiesene Behauptung haben amerikanische Wissenschaftler jetzt in einer Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie überprüft.
Patienten mit Brust- oder Darmkrebs in fortgeschrittenem Stadium, die mit Standardverfahren behandelt wurden, erhielten zusätzlich drei- bis viermal täglich ein Haifischknorpelpräparat oder ein Placebo. Die Auswertung der medizinischen Daten von 85 Probanden ergab keine Unterschiede in der Überlebensdauer, berichten die Forscher im Fachblatt „Cancer“ der American Cancer Society. Auch die Lebensqualität verbesserte sich durch die Einnahme der Substanz nicht. Das Knorpelpräparat löste vielmehr Nebenwirkungen aus, die dazu führten, dass eine große Zahl der Testpersonen bereits nach einem Monat die Studie abbrechen mussten.
„Die Studie lieferte keinerlei Hinweise darauf, dass Haifischknorpel eine Wirkung auf fortgeschrittenen Brustkrebs oder das kolorektale Karzinom besitzt“, schreiben Charles Loprinzi von der Mayo Clinic in Rochester und seine Kollegen. Andere Untersuchungen an Zellkulturen und Tieren hatten ergeben, dass Substanzen aus Haifischknorpel das Wachstum neuer Blutgefäße hemmen und daher möglicherweise auch die Entwicklung von Krebstumoren aufhalten könnten. Zudem hält sich das inzwischen widerlegte Gerücht, dass Haifische aufgrund solcher schützenden Substanzen niemals an Krebs erkranken würden.
Jedoch gilt: Haifischknorpel – Keine Wirkung gegen Krebs!
Joachim Czichos für DEEPWAVE