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Neuer Meeresbeauftragter der Bundesregierung nimmt seine Arbeit auf

Sebastian Unger, der erste Meeresschutzbeauftragte, steht neben Steffi Lemke vor einer Europa- und Deutschlandflagge

© BMUV / Sascha Hilgers

Pressemitteilung, 14.09.2022, BMUV

Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Kabinettssitzung Sebastian Unger als Meeresbeauftragten der Bundesregierung im Geschäftsbereich der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz bestellt. Mit der erstmaligen Bestellung eines Meeresbeauftragten unterstreicht die Bundesregierung die wachsende Bedeutung des Meeresschutzes und einer naturverträglichen Nutzung der Meere.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Gesunde Meere sind essentiell für den Klimaschutz und Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzenarten.  Mit dem Meeresbeauftragten schafft die Bundesregierung eine zentrale Position in der deutschen Meerespolitik. Ich gratuliere Sebastian Unger zur Ernennung zum ersten Meeresbeauftragten der Bundesregierung. Er wird Gesicht und Sprachrohr der Bundesregierung für die Meere sein und der interministeriellen Arbeitsgruppe Meere vorsitzen. Hiermit verankern wir eine zukunftsgerechte und kohärente Politik für Meer und Mensch als wichtiges Querschnittsthema der Bundesregierung.“

Mit der Benennung des Meeresbeauftragten und dem damit verbundenen Aufbau einer neuen Unterabteilung Meeresschutz im BMUV werden die Voraussetzungen geschaffen, um die Anliegen des nationalen und internationalen Meeresschutzes besser umzusetzen. Meeresschutz ist ein wichtiger Schwerpunkt der Bundesregierung:  im Koalitionsvertrag ist unter anderem vereinbart, die CO2-Speicherfähigkeit der Meere durch den Wiederaufbau von natürlichen Ökosystemen zu stärken, ein Sofortprogramm zur Bergung von Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee aufzulegen sowie die Qualität von Meeresschutzgebieten in der deutschen Nord- und Ostsee zu verbessern.

Steffi Lemke: „Wir haben uns verpflichtet, mindestens 30 Prozent der Meere bis 2030 wirksam zu schützen. Vorderste Aufgabe des Meeresbeauftragten wird es nun sein, gemeinsam mit den Ressorts eine ambitionierte und verbindliche Meeresstrategie zu erarbeiten, die den wirksamen Schutz der Meere ermöglicht und über Sektor-Grenzen hinweg kohärente und zielführende Maßnahmen voranbringt“.

Der neue Meeresbeauftragte soll national wie international als meerespolitischer Repräsentant der Bundesregierung agieren. Dies wird insbesondere das Engagement Deutschlands bei internationalen Verhandlungen weiter stärken.

Sebastian Unger: „Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit innerhalb der Bundesregierung zum Schutz unserer Meere. Auch die Einbindung und die Zusammenarbeit mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden, der exzellenten deutschen Meeresforschung sowie den unterschiedlichen Nutzergruppen will ich intensivieren. Deutschland ist schon heute Vorreiter beim Meeresschutz. Wir wollen unseren Einsatz auch international für ambitionierte und rechtsverbindliche Abkommen zum Schutz der Biologischen Vielfalt auf Hoher See, der internationalen Tiefsee oder im Kampf gegen die Plastikverschmutzung der Ozeane weiter stärken. Der Zustand der Meere weltweit ist kritisch, die Übernutzung und Vermüllung der Meere nimmt immer weiter zu – die Meeresökosysteme müssen besser geschützt werden! Nur gesunde Meere sind widerstandsfähig, können einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz leisten und umwelt- und naturverträglich genutzt werden. Dafür werde ich mich in meiner neuen Rolle als Meeresbeauftragter der Bundesregierung einsetzen.“

Hintergrund

Sebastian Unger ist seit dem 1. September 2022 Unterabteilungsleiter Meeresschutz im BMUV. Er ist ein international anerkannter Experte für Meeres-Governance, Meeresschutz und nachhaltige Meeresnutzung. In seiner vorherigen Tätigkeit als Gruppenleiter am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), Potsdam hat er zur Governance der Ozeane geforscht und Regierungen, Europäische Institutionen und internationale Organisationen beraten.

Diese Pressemitteilung findet ihr beim BMUV.

Im Jahr 2020 hat DEEPWAVE zusammen mit weiteren NGOs Kernforderungen für eine „Meeresoffensive“ erarbeitet. Diese findet sich jetzt im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wieder. Das Forderungspapier „Meeresoffensive 2020“ findet ihr auf unserer Meerespolitik-Seite.

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