Schwämme gehören zu den ältesten vielzelligen Organismen der Erde und doch haben wir mehr mit ihnen gemeinsam, als man vielleicht zuerst denkt: Schwämme können auch niesen. Bei dem karibischen Ofenrohrschwamm wurde herausgefunden, dass dieser niest, um sein inneres Filtersystem zu reinigen. Über sogenannte Ostien, kleine Körperöffnungen, kann der Schwamm nicht nur Wasser und Nahrungspartikel aufnehmen, sondern auch Abfallprodukte absondern. Das Niesen wurde alle drei bis acht Stunden beobachtet und dauerte jeweils etwa eine halbe Stunde. Die Forscher:innen gehen davon aus, dass die Mehrheit aller Schwammarten einen solchen Nies-Mechanismus nutzt. Das hilft nicht nur dem Schwamm, sondern auch den Organismen in seiner Umgebung, die die enthaltenen Abfallpartikel im ausgeniesten Schleim als Nahrung nutzen. Damit scheinen Schwämme eine größere Rolle im marinen Nahrungskreislauf zu spielen, als bisher angenommen wurde.
Den zugehörigen Artikel „Niesende Schwämme: Es muss nicht in einer Nase kitzeln“ von Luisa Heyer vom 10.08.2022 findet ihr beim Tagesspiegel.
In der arktischen Tiefsee wurde ein massenhaftes Auftreten von Schwämmen auf Untersee-Bergen entdeckt.
Wie Delfine Korallenschleim und Schwämme nutzen, um sich zu verarzten, könnt ihr hier nachlesen.