Cover des Buchs "Plankton" von Christian Sardet mit Planktonabbildung auf schwarzem Hintergrund.

© Christian Sardet „Plankton“ Verlag Ulmer 2016.

Als ich während meines meeresbiologischen Masters in Plymouth eine Studienfreundin besuchte, stach mir auf ihrem Kaminsims ein wunderschönes, buntes Buch ins Auge: Christian Sardets „Plankton“. Gefesselt von seinen atemberaubenden Fotos konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen. Schnell wurde mir klar, warum meine Studienfreundin es sich zugelegt hatte. Anders als klassische und häufig abstrakte Bücher aus dem Wissenschaftsalltag eröffnen die kunstvollen Bilder Sardets einen außergewöhnlichen Zugang zur Welt der faszinierenden Kleinstlebewesen: hier kommt die ästhetische Seite des Meeres besonders zur Geltung. So konnte mich „Plankton“ – neben meinen passionierten Dozent:innen – dazu inspirieren, eine Promotion über die Rolle dieser im Meer driftenden Mikroorganismen in Bezug auf den Klimawandel zu beginnen. Ich finde es beeindruckend, welch großen Einfluss die teils für das bloße Auge unsichtbaren Lebewesen auf unsere Welt haben: beispielsweise wird der Sauerstoff für jeden zweiten Atemzug von ihnen produziert und sie tragen erheblich zur Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre in das Meer bei. Als DEEPWAVE mir zum Start meiner Promotion dann ein Exemplar des Buches zuschickte, war ich sehr gerührt – ich realisierte, dass mich die kleinen Meereslebewesen mit Onno Groß verbinden, der ebenfalls an Mikroorganismen forschte und den ich leider nie persönlich kennenlernen durfte.

Onno selbst verfasste noch im September 2016 eine Rezension hierzu. Darin beleuchtet er unter anderem die Hintergründe zur Entstehung des Buches und gibt Informationen zum Autor. Christian Sardets „Plankton“ gliedert sich in drei Bereiche. Im ersten Teil beschreibt er auf eine fundierte und ansprechende Weise die Charakteristika und Entstehung von Plankton, die Geschichte der Planktonforschung und ihre Relevanz für den Menschen. Um beispielhafte Planktongemeinschaften geht es im zweiten Teil. Der größte und letzte Teil befasst sich mit unterschiedlichen Planktongruppen und ergänzt die kurzen, informativen Texte durch das Herzstück des Buches: spektakuläre Aufnahmen der jeweiligen Organismen. Ein weiteres Highlight sind die QR-Codes, die in fast jedem Kapitel zur passenden Seite der „Plankton Chronicles“, einer Dokumentarreihe über verschiedene Planktongruppen, verlinken. Laut Sardet „verschmelzen [dort] die Wissenschaft und Kunst“, sodass man „noch ein Stückchen tiefer in die faszinierende Welt des Planktons ein[taucht]“.

Und das ist es, was das Buch so besonders macht und mich gefesselt hat: die gelungene Kombination aus Kunst und Wissenschaft, für die auch DEEPWAVE steht. „Plankton“ ist ein großartiges Werk über die Kleinsten der Meere, das sowohl auf kreative Art Verständnis vermittelt als auch dieselbe Faszination in den Leser:innen weckt, die Wissenschaftler:innen für Plankton empfinden. Dabei wird offensichtlich, wie schützenswert nicht nur die Lebewesen sind, die im Meer schwimmen, sondern auch diejenigen, die einfach nur treiben.

Antonia Uthoff für DEEPWAVE

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