Auf der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten internationalen Tagung „Progress in Marine Conservation 2023: How to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ haben sich rund 200...
Die US-amerikanische Umweltaktivistin und Meeresforscherin Sylvia Earle hat in ihrer Karriere viel gesehen und erlebt, diese Erfahrungen fasst sie in ihrem Buch „Sea Change: A Message of the Oceans“ sehr eindrucksvoll zusammen. Die Frage, warum es jeden von uns etwas angeht, wenn manche – oder alle Fischarten aussterben, unabhängig davon, ob man einen persönlichen Bezug zum Meer hat, begleitet einen durch das gesamte Buch.
Im Teil „Sea of Eden“ verdeutlicht die Autorin die Bedeutung der Ökosysteme und erzählt von Tiefsee-Tauchgängen mit ROVs (remotely operated vehicles) und ihrer Zeit als „Aquanautin“ in der Tektite Station, dem ersten Unterwasser-Labor der Welt, in dem sie 20 Tage lang mit einem Team von Wissenschaftlern unter Wasser gelebt und gearbeitet hat.
Im Teil „Paradise Lost“ beschreibt sie unseren momentanen Umgang mit den Meeren auf eine augenöffnende und schockierende Art und Weise: wie es aussieht, wenn man mit dem Helikopter über einen Teppich von brennendem Öl fliegt, auf dem Meeresboden in mehr als 1000 Metern Tiefe Plastik findet und wie fatal die Auswirkungen der andauernden Überfischung wirklich sind.Der letzte Teil „Sea Change“ ist ein Weckruf dafür, wie viel wir als Gemeinschaft bewegen können, um das Schlimmste abzuwenden, wenn wir uns erst einmal dazu entschieden haben.
Auch wenn das Buch nun schon mehr als 20 Jahre alt ist, hat es an Relevanz und Dringlichkeit nicht verloren, sondern gewonnen.
Ein Buch, welches mich tief berührt hat und noch Jahre, nachdem ich es das erste Mal gelesen habe, fast täglich beschäftigt. Ein Buch, das ich allen ans Herz legen möchte, denen die Meere am Herzen liegen.
Rebecca von Hellfeld für DEEPWAVE.
Bei der Eröffnung des Ocean Space in Venedig am 23. März 2019 bin ich Sylvia Earle zum ersten Mal begegnet. Die Grande Dame der Meere sprach zum Publikum, unter freiem Himmel, im Rücken die riesige venezianische Kirche, die nun als Ausstellungsraum dient, unter einem Meer von Sternen. Den Blick nach oben gewandt, erinnerte sie uns mit ihrer tiefen ruhigen Stimme: It’s good to be an earthling, but let us remember: there’s no place for us earthlings than this marble here.
Und im persönlichen Gespräch äußerte sie ihre Freude, dass DEEPWAVE sich dem widmet, was Sinn und Zweck des Ocean Space ist: Kunst und Wissenschaft zu verbinden zu Gunsten der Meere.
Anna Groß für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch ist nur auf Englisch verfügbar. Ihr könnt es bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.