Auf der vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum/OZEANEUM in Stralsund ausgerichteten internationalen Tagung „Progress in Marine Conservation 2023: How to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ haben sich rund 200...
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=BCC34584E4s
© YouTube / ScienceAlert
Der Riesenkalmar (lateinischer Name: Architeuthis dux), der bis zu zwölf Meter lang werden kann und damit zur Megafauna der Meere zählt, wurde bis jetzt nur äußerst selten gesichtet. Foto- und Videomaterial existierte bisher fast nur von tot oder sterbend an den Strand gespülten Tieren. Im Jahr 2019 zeigten Videoaufnahmen aus der Tiefsee erstmals eindeutig einen Riesenkalmar. Zwei Jahre später ist es Forschenden aus Spanien gelungen, die Beutejagt von einem Riesenkalmar auf einem Video festzuhalten. Mithilfe einer mit Kameras ausgestatteten Tiefseeplattform, leuchtenden, künstlichen Quallen als Köder und einer Menge Geduld haben die Forscher:innen im Golf von Mexiko und nahe den Bahamas zwischen 550 und 950 Metern Tiefe diese einzigartigen Videos aufgezeichnet. Die Aufnahmen lassen vermuten, dass Riesenkalmare vor allem visuelle Räuber sind und nicht, wie bisher angenommen, ihre Beute aus dem Hinterhalt angreifen. Die Forscher:innen hoffen, dass ihre Tiefseeplattform künftig dabei hilft, weitere Verhaltensweisen der riesigen Tiere zu enthüllen, denn bisher ist nur sehr wenig über ihr Leben in der Tiefsee bekannt.
Den zugehörigen Artikel “Spektakuläre Bilder: Riesenkalmar erstmals bei der Jagd gefilmt” von tberg vom 03.08.2022 findet ihr bei derstandard.
Da bisher nur ein Bruchteil der Tiefsee erforscht ist, werden immer wieder neue Entdeckungen gemacht. Mit dem Tauchroboter MARUM-QUEST wurde kürzlich zwischen Grönland und Spitzbergen ein neues Hydrothermalfeld entdeckt und Anfang 2022 sind Forschende des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung auf 60 Millionen Nester antarktischer Eisfische im Weddellmeer gestoßen.